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Preisvergleich Cannabis aus der Apotheke, dem Eigenanbau, Social Clubs und auf dem Schwarzmarkt

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(CIS-intern) – Analyse zeigt Durchschnittspreise für die 50 meistverkauften Cannabis-Sorten in deutschen Apotheken und zieht einen Preisvergleich zu (il)legalen Alternativen.

  • Apothekenpreise für medizinisches Cannabis: Zwischen 4,99 und 15,95 Euro pro Gramm.
  • Im Schnitt kostet ein Gramm Cannabis in der Apotheke derzeit 9,87 Euro.
  • Für Cannabis aus eigenem Anbau liegt der geschätzte Preis bei etwa 5 Euro pro Gramm, in Social Clubs bei circa 7 Euro.

Berlin, 15. April 2024 – Am 1. April 2024 ist in Deutschland das Cannabis-Gesetz in Kraft getreten. Anlässlich dieser Teil-Legalisierung von Cannabis in Deutschland haben die Experten von Absolem420, der Informationsplattform für medizinisches Cannabis, den Cannabis-Preis Index 2024 veröffentlicht. Die Analyse vergleicht Preise, THC-Gehalt und Preis-Leistungsverhältnis der 50 meistverkauften Marihuana-Sorten in Deutschland. Sie gibt zudem einen Überblick über die Preise für Cannabis aus privatem Anbau, Social Clubs und dem Schwarzmarkt.

Bereits seit 2017 können Ärzte in Deutschland ihren Patienten medizinisches Cannabis verschreiben. Bei schweren Erkrankungen übernehmen die Krankenkassen die Kosten, doch auch die Ausstellung eines Privatrezepts auf Selbstzahlerbasis ist möglich. Apotheken verfügen mittlerweile über eine große Auswahl an rezeptpflichtigen Cannabissorten. Die Preise unterscheiden sich zwischen den einzelnen Sorten zum Teil jedoch erheblich. Der Cannabis-Preis Index bietet daher einen Überblick und zeigt, mit welchen Kosten Privatzahler zu rechnen haben.

So teuer ist medizinisches Marihuana in deutschen Apotheken

Im Schnitt bezahlen Patienten in deutschen Apotheken aktuell 9,87 Euro pro Gramm. Die am häufigsten verkauften Sorten beginnen bei einem Preis von 4,99 Euro pro Gramm mit der Sorte Blackbird Plain Indica, die einen THC-Gehalt von 14,9 Prozent aufweist. Die derzeit teuerste Sorte ist MAC 3+. Ihr Apothekenpreis liegt bei 15,95 Euro pro Gramm bei einem THC-Gehalt von 28,9 Prozent. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die zehn verkaufsstärksten Sorten.

Tabelle 1: Die 10 meistverkauften medizinischen Cannabissorten in deutschen Apotheken.
Das gesamte Ranking, sowie eine ausführliche Darlegung der Methodik und Quellen finden sich unter: www.absolem420.de/cannabis-preisindex

Platz
Cannabissorte
Apotheken-Preis pro Gramm
THC-Gehalt
Prozent
THC-Gehalt
pro Euro
Kategorie
1
MAC 3+
15,95 €
29 %
18,1 mg
Hybrid (Sativa-

dominant)

2
Tilray THC22 Sativa No.2
13,29 €
21 %
15,5 mg
Hybrid
3
MAC 1+
12,90 €
25 %
19,4 mg
Hybrid
4
Demecan 22/1 Florestura
12,78 €
22 %
17,2 mg
Hybrid
5
Tilray THC22 Indica No.2
12,77 €
22 %
17,2 mg
Hybrid
6
Pedanios 8/8 Aurora
12,63 €
8 %
6,3 mg
Hybrid (Indica- dominant)
7
Demecan 25/1 Calama
12,51 €
25 %
20 mg
Indica
8
420 Evolution 30/1 CA BUL
12,37 €
20 %
24,3 mg
Hybrid (Sativa-

dominant)

9
LOT 420 GLT
12,08 €
26 %
21,2 mg
Sativa
10
LOT 420 AB
11,77 €
27 %
22,9 mg
Hybrid

 

Deutsche Apothekenpreise im internationalen Vergleich noch Schlusslicht

Im Schnitt bezahlen Patienten in deutschen Apotheken aktuell 9,87 Euro pro Gramm. Ein internationaler Vergleich verdeutlicht, dass Deutschland in dieser Hinsicht eher zu den teureren Ländern gehört. In Kanada beispielsweise beläuft sich der Preis auf 7,32 Euro und in Israel auf 6,23 Euro pro Gramm. In den USA liegt der Durchschnittspreis sogar bei nur 4,49 Euro. Dennoch ist absehbar, dass die Preise auf dem deutschen Markt aufgrund zunehmenden Wettbewerbs in Zukunft sinken werden. So lag 2022 hierzulande der Durchschnittspreis für ein Gramm medizinisches Cannabis noch bei 11,90 Euro. Das entspricht einer Preissenkung von circa 17 Prozent.

 

Tabelle 2: Durchschnittliche Preise für medizinisches Cannabis in vier Ländern.

Platz
Land
Preis für
medizinisches Cannabis
pro Gramm
Stand der Legalisierung
1
USA
4,49 €
  • medizinischer Gebrauch: legalisiert in
    • 24 Bundesstaaten
    • 3 Außengebieten
    • Bundesdistrikt D.C.
 
  • Freizeitgebrauch: legalisiert in
    • 24 Bundesstaaten
    • 4 Außengebieten
    • Bundesdistrikt D.C.
2
Israel
6,23 €
  • medizinischer Gebrauch: legalisiert
  • Freizeitgebrauch: illegal
3
Kanada
7,32 €
  • medizinischer Gebrauch: legalisiert
  • Freizeitgebrauch: legalisiert
4
Deutschland
9,87 €
  • medizinischer Gebrauch: legalisiert
  • Freizeitgebrauch: teilweise legalisiert

 

Legale Alternativen ab Juli: So können die Preise für Eigenanbau und Social Clubs aussehen

Durch die Teil-Legalisierung erhalten Patienten in Zukunft weitere Optionen, durch die sie Cannabis beziehen können. Ab dem ersten Juli erlaubt die Gesetzesänderung den nicht-kommerziellen Anbau. Damit können Patienten ab dem Sommer entweder durch eigenen Anbau oder durch die Mitgliedschaft in Social Clubs Marihuana beziehen.

Für Privat-Anbauer liegt der geschätzte Preis bei etwa 5 Euro pro Gramm, was umgerechnet einem Euro pro Joint entspricht. Allerdings sind maximal drei Pflanzen pro Person erlaubt. Zudem können die Erträge abhängig vom eigenen Gärtner-Geschick stark variieren.

Falls der Anbau in den eigenen vier Wänden keine Option ist, kann man ab Juli einem Cannabis Social Club beitreten. Pro Monat dürfen diese bis zu 50 Gramm Cannabis an ihre Mitglieder abgeben. Ersten Angaben zufolge wird sich die Preisspanne für den Mitgliedsbeitrag zwischen 60 Euro (z. B. in Krefeld) und 160 Euro (z. B. im Münchner Greeners Club) Jahresbeitrag plus 7 Euro pro Gramm bewegen.

Teil-Legalisierung wird sich auf den Schwarzmarkt auswirken

Durch die Teil-Legalisierung soll der Schwarzmarkt in Deutschland eingedämmt werden, über den Konsumenten bisher in der Regel Cannabis bezogen haben. Aktuell unterscheiden sich die Straßenpreise für ein Gramm Marihuana regional stark. So liegt der Preis in München bei durchschnittlich 11,65 Euro pro Gramm. In der Bankenmetropole Frankfurt am Main bezahlt man hingegen im Schnitt 8,23 Euro für ein Gramm Cannabis. Durch die legale Konkurrenz werden Dealer ihre Preise in Zukunft vermutlich senken müssen.

Apothekenpreis und THC-Gehalt bei medizinischem Marihuana nicht merklich gekoppelt

Bei den meistverkauften Sorten besteht kein offensichtlicher Zusammenhang zwischen Marktpreis und THC-Gehalt. So enthält die Sorte 420 Evolution 30/1 CA BUL bei einem Grammpreis von 12,37 Euro 30 Prozent THC. Pedanios 8/8 Aurora enthält bei einem Preis von 12,63 € pro Gramm gerade einmal acht Prozent THC.

Zu beachten ist bei der Wahl der Sorte, dass ein hoher THC-Gehalt nicht unbedingt mit einer generell besseren Wirkung einhergeht. Viel wichtiger ist für Patienten das entsprechende Anwendungsgebiet, beziehungsweise die gewünschte Wirkung. Alle Sorten lassen sich grob in die drei Kategorien Sativa, Indica und Hybride unterteilen. Sativa-Züchtungen wirken eher belebend und anregend, wohingegen Indica-Sorten einen beruhigenden und entspannenden Effekt haben. Für diejenigen, die aber einen großen Wert auf einen möglichst hohen THC-Gehalt für wenig Geld legen, stellt die Sorte 101-C Blüten LSAGE die Sorte mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis dar. Mit 21,6 Prozent THC für 5,90 Euro pro Gramm erhält man hier umgerechnet 36,7 Milligramm THC pro Euro.

Geringe Steuereinnahmen durch Cannabisprodukte zu erwarten, aber großes Sparpotential

Medizinisches Marihuana aus der Apotheke wird mit 19 Prozent Mehrwertsteuer besteuert. Bei einem prognostizierten Umsatz von 16,8 Tonnen für das Jahr 2024 ist davon auszugehen, dass die legale Abgabe von Marihuana an rund 200.000 Patienten dem Staat aktuell jährlich rund 31,5 Millionen Euro einbringt.

Da die Teil-Legalisierung aktuell keine Kommerzialisierung von Cannabis für den Freizeitkonsum vorsieht, sind neben Steuereinnahmen durch den Verkauf medizinischer Produkte vor allem weitere Einnahmen durch Lohnsteuerabgaben von Angestellten in Social Clubs zu erwarten. Diese könnten bis zu 80 Millionen Euro pro Jahr betragen. Das geht aus der Prognose des Ökonomen Justus Haucap hervor, die er 2023 für das Handelsblatt aufgestellt hat. Deutlicher wird sich die Teil-Legalisierung langfristig in steuerlichen Einsparungen bei Polizei- und Justizkosten niederschlagen. Laut Haucap sei in diesen Bereichen mit Einsparungen von bis zu 1,05 Milliarden Euro zu rechnen.

Bislang war für die Verschreibung eine entsprechend aufwändige Dokumentation für Ärzte und Apotheker notwendig. Mit der Gesetzesänderung zum 1. April 2024 fallen medizinische Cannabisprodukte nicht länger unter das Betäubungsmittelgesetz, was die Hemmschwelle für die Verschreibung senken, aber auch den Bearbeitungsaufwand reduzieren dürfte. So schätzte die Bundesregierung im Kabinettsentwurf des Gesetzes, dass pro Verordnung im Schnitt fünf Minuten weniger Bearbeitungszeit notwendig seien.

 

Philip Schetter, CEO von Cantourage, Europas führendem Unternehmen für medizinisches Cannabis, das seit 2022 auch an der Frankfurter Börse gelistet ist: “In den letzten drei Jahren haben wir einen enormen Anstieg der Qualität und Angebotsvielfalt von medizinischen Cannabisblüten beobachten und diesen mit Cantourage auch aktiv vorantreiben können. Von preisgünstigen Outdoor-Sorten bis hin zu kanadischem Craft Cannabis können deutsche Apotheken heute eine sehr große Auswahl an unterschiedlichsten Cannabisblüten anbieten – und alles in pharmazeutischer Qualität. Gleichzeitig wird es immer unkomplizierter, ein Cannabis-Rezept zu bekommen – gerade auch durch Telemedizin-Anbieter. Durch den Wegfall des Betäubungsmittel-Status im Rahmen der Legalisierung sollte der Zugang weiter vereinfacht werden. So können künftig noch mehr Menschen von dieser positiven Entwicklung profitieren und ihre Lebensqualität mit hochwertigen THC-Produkten verbessern.”

Methodik

Für die Preisanalyse wurden in Eigenrecherche Verkaufszahlen sowie Preise von verschiedenen Apotheken untersucht. Das Ranking der Top 50 wurde anhand der verkaufsstärksten Sorten erstellt. Eine Darlegung der verwendeten Quellen sowie weitere Informationen finden sich unter: www.absolem420.de/cannabis-preisindex

 Image by Ekaterina from Pixabay

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