(CIS-intern) – Mit großer Sorge betrachtet der Tourismusverband Niedersachsen e. V. (TVN) die aktuell geführten Diskussionen in der Kultusministerkonferenz. Berlin und Hamburg fordern eine neue Ferienregelung ein. Sie votieren für eine Verkürzung des Ferienkorridors. Zudem sollen die Ferien frühestens ab dem 01.07. beginnen. „Eine Verkürzung des Ferienkorridors schadet der niedersächsischen Tourismuswirtschaft und den Urlaubern gleichermaßen“, kritisiert der friesische Landrat Sven Ambrosy, TVN-Vorsitzender. So sei nicht nur mit überfüllten Straßen und Staus zu rechnen, sondern auch mit erheblichen Preissteigerungen der Unterkünfte. Insbesondere für die Nordsee und den Ostfriesischen Inseln sieht Ambrosy gravierende Folgen. „In der kurzen Saisonspitze werden viele Urlauber nicht mehr ihr gewünschtes Quartier erhalten können. Weniger Gäste und ausbleibende Umsätze sind die Folge“, so Ambrosy.
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Ambrosy sieht auch eine Gefahr für die weitere touristische Entwicklung in den Regionen. Ein Zusammenstauchen der Ferien hemmt die Investitionsbereitschaft. Mit Unterstützung der Landesregierung setzen wir uns dafür ein, die touristischen Regionen als Ganzjahresdestinationen zu entwickeln. Dies ist wichtig, um die z. T. defizitäre Tourismusinfrastruktur ganzjährig betreiben und marktgerechte Qualitätsverbesserungen vorantreiben zu können. Der TVN befürchtet durch eine neue Ferienregelung auch negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. „Der Vorstoß von Berlin und Hamburg schadet dem Tourismus in Niedersachsen“, ist sich Ambrosy sicher.
Der TVN fordert die Kultusministerkonferenz auf, bei der Aufstellung der Ferienregelung ab 2025 die Interessen der Tourismuswirtschaft mit den schulpolitischen Interessen in Einklang zu bringen. Der Tourismus in Deutschland braucht zwingend günstige Rahmenbedingungen. Dazu gehört auch eine optimierte Ferienregelung. Der TVN spricht sich vehement für eine Entzerrung der Sommerferien aus. Dabei sollte der Ferienzeitenkorridor auf 90 bis 92 Tagen ausgeweitet und Überschneidungen mit den Quellgebieten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen vermieden werden.