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Eutin: Ausstellungen locken Freunde der bildenden Kunst

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(CIS-intern) – Von Horst Schinzel  – Freunde der Bildenden Kunst haben im ostholsteinischen Eutin derzeit die Wahl unter nicht weniger als fünf Ausstellungen. Und am Himmelfahrtstag kommt eine weitere hinzu. Im Schloss eröffnet eine Chagall-Schau. Schon jetzt locken das Ostholstein-Museum, das Kreishaus und zwei private Galerien in der Plöner Straße und in Fissau.

Das Ostholstein-Museum widmet seine Sommerausstellungen dem Grafiker Heinrich Vogeler und dem Fotografen Milton H. Greene. Zu dem Künstler Vogeler gibt es eine kuriose Verbindung zu Eutin. Obwohl er wohl nie hier gewesen ist, hat er 1910 für die preußische Prinzessin Eitel Friedrich ein Exlibris mit dem Eutiner Schloss gestaltet. In Eutin ist dies aus Privatbesitz zu sehen. Sonst ist diese umfassende Werkschau dieses Künstlers (1872 – 1942) bisher einmalig für Schleswig-Holstein aus den Nachlass-Beständen in Worpswede zusammen gestellt worden.
Der ungewöhnliche und höchst vielseitige Künstler Vogeler hat grafisch überhaupt nur zwei Jahrzehnte gearbeitet. Er war auch als Maler, Architekt, Pädagoge und Schriftsteller tätig. Und er hat versucht, seine politischen Ideen als Kommunist praktisch umzusetzen. Er war einer der Gründer der Künstlerkolonie Worpswede. Auf dem Barkenhof gründete er unter dem Eindruck des Esten Weltkrieges eine Kommune. Aus der KPD wird er als Rechtsabweichler ausgeschlossen. 1931 zieht er nach Moskau. Nach dem faschistischen Überfall auf die UdSSR wird er nach Kasachstan verbannt, wo er 1942 gestorben ist. Zu der bis 16. August laufenden Ausstellung gibt es umfangreiches Begleitprogramm.

„Marlene, Grace & Marilyn“ – Fotografien von Milton H. Greene

Die Fotoausstellung im Erdgeschoss des Ostholstein-Museums – ebenfalls bis 16. August – fußt auf einer Sammlung zweier Mannheimer. Der US-amerikanische Fotograf Milton H. Greene (1922 – 1985) war mit Marilyn Monroe befreundet. Mit seinen Fotografien hat er in den Fünfziger und Sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die schillernde Welt der Hollywood-Größen dokumentiert Die achtzig Fotos zeigen die Filmgrößen elegant und menschlich.
Green war zu seinen Lebzeiten ein gefragter Szene- und Modefotograf. Seine Fotos erschienen in renommierten Blättern wie Vogue, Life oder Harper’s Bazaar. Er ist vielfach ausgezeichnet worden. Mit Marilyn Monroe betrieb er eine Filmproduktionsgesellschaft.
Parallel zur Ausstellung zeigt das Kommunale Kino „Binchen“ bis zum 10. Juli jedes Wochenende historische Filme. Deren Regisseure waren unter anderem Joseph von Sternberg, Alfred Hitchcock und Billy Bilder.

Kunst unserer Tage

Der Verein zur Förderung der Bildenden Kunst in Ostholstein wurde vor einem Vierteljahrhundert von dem damaligen Bundestagsabgeordneten Dr. Rolf Olderog aus Oldenburg gegründet. Damals hatte der Verein dreiundzwanzig Mitglieder. Heute gehören dreiundneunzig Kunstschaffendende zwischen 22 und 91 Jahren dem Verein an. Der hat seine Jubiläumsausstellung – bis 24. Mai – unter das Leitwort „Fünf hoch zwei“ gestellt. Im Kreishaus sind 154 Werke von 72 Künstlern zu sehen. Eingereicht wurden von 77 Kunstschaffenden 191 Arbeiten. Gezeigt werden unter anderem fünfundzwanzig Büsten von Mitgliedern, die Ina Peters-Stöckel – Mutter des Illusionskünstlers Konrad Stöckel – geschaffen hat. Und der Fotograf Roland Willaert hat zum Jubiläum aus Fotografien von fünfundzwanzig Mitgliedern einen „Charakterkopf“ zusammengestellt. Die Ausstellung selbst ist das übliche Sammelsurium, die der Malenter Künstler Jens-Peer Mardersteig in seinem Eröffnungsvortrag als „Einheit in Vielfalt“ bezeichnet hat. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Kreisverwaltung zu besichtigen.

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