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Insolvenz – Das traurige Ende des VfB Lübeck

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(CIS-intern – Von Horst Schinzel) – Der Vorstand des VfB Lübeck wird am Montag beim Amtsgericht Lübeck Insolvenz anmelden. Zum zweiten Mal nach 2008. Wie es aussieht, dürfte damit das Schicksal des Profi-Fußballs an der Trave besiegelt sein. Sicher: Die Hansestadt war nie ein gutes Pflaster für diese Sportart.

Logo: VFB Lübeck

Über Jahrzehnte hinweg ist dies verdeckt worden durch den Umstand, dass der Bauunternehmer „Molle“ Schütt offen oder verdeckt als Sponsor aufgetreten ist und riesige Summen aus seinem Privatvermögen in den Verein gesteckt hat. Bis Querelen auch im Verein ihm dies zuviel werden ließ. Sein Rückzug zu Beginn des vorigen Jahrzehnt hat den Niedergang des Vereins eingeleitet.

2008 musste der inzwischen durch einen völlig zerstrittenen Wirtschaftsrat krisengeschüttelte Verein erstmals Insolvenz anmelden. Das hätte d i e Chance werden können, aber leider war der aus Hamburg kommende Insolvenzverwalter bar jeder Kenntnis der lokalen Verhältnisse und auch sonst sichtlich überfordert. Ihm kam es – wie nach Abschluss des Verfahrens deutlich wurde – vor allem auf das saftige Honorar an. Auch wenn die Insolvenzordnung es heute anders sieht: Das Verfahren hätte genutzt werden müssen, dem Verein sämtliche Schulden vom Hals zu schaffen.

Die verbleibenden Raten überforderten den Verein schnell. Immerhin ist es dem Insolvenzverwalter gelungen, dem verein eine neue rechtliche Grundlage mit einem Aufsichtsrat und einem von dem zu bestellenden Vorstand zu geben. Aber leider sind die damit gebotenen Möglichkeiten nicht genutzt worden.

Die Vereinführung verfiel in alte Fehler und wirtschaftete schlecht. Häufiger Trainerwechsel, aber auch der Abschied von bewährten Stammkräften zum Ende der Spielzeit 2011/12 schufen die Grundlage für ein schnelles Ende. Die neue Mannschaft wurde bar jeder Sachkenntnis zusammengestellt und enttäuschte sportlich sehr. Die Fußballfreunde blieben aus, und damit wurde die Kasse immer leerer.

Anfang Oktober erklärte der Vorstand, dass er so nicht weitermachen könne. Auf der Mitgliederversammlung – so gut wie nie zuvor besucht – wurde die Bestellung der Aufsichtsräte widerrufen. Schon da war klar, dass der Verein mit 445.000 Euro Schulen finanziell am Ende ist. Es sei denn, ein geheimnisvoller Mäzen aus Frankfurt am Main trete als weißer Ritter auf. Aber den gibt es halt nur im Märchenspiel – nicht im brutal gewordenen Sport. Am Donnerstag musste der Vorstand – an dessen rechtlicher Legitimation man sehr zweifeln kann – den Mitarbeitern verkünden, dass die Oktober-Gehälter nicht gezahlt werden können. Die letzte Hoffnung: Jener Frankfurter. Aber der hat sich nicht blicken lassen. So bleibt dem Vorstand nur der Gang zum Amtsgericht am Montag.

Dann erhalten die Angestellten für drei Monate Konkursausfallgeld: Danach? Eine Weiterführung des Vereins in der Fünften Liga ist schon rechtlich kaum vorstellbar.

Wenn der Berufsfußball in Lübeck weiterhin bestehen soll, bedarf es wohl eines neu zu gründenden Vereins Mit dem VfB Lübeck aber geht es endgültig zu Ende. Für eine neue Mitgliederversammlung und der Wahl neuer Aufsichtsräte fehlen schon die rechtlichen Voraussetzungen. Vielmehr wird das Insolvenzgericht einen Notvorstand bestellen müssen.

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