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Gedenkfeier der Initiative Stolpersteine für Lübeck

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(CIS-intern) – Am 16. September 1940 wurden zehn Bewohner und Bewohnerinnen, unter ihnen acht Kinder, aus dem damaligen Pflegeheim Vorwerk in die Heilanstalt Hamburg Langenhorn „verlegt“.

Von dort wurden sie zusammen mit etlichen weiteren geistig behinderten jüdischen Menschen aus Schleswig-Holstein und Hamburg in die Landespflegeanstalt Brandenburg transportiert und unmittelbar nach ihrer Ankunft am 23. September 1940 in einer Gaskammer ermordet.

Zur Erinnerung an Julius Daicz, geb.1923, und seinen Bruder Max Isaak, geb. 1921, an Hermann Jurmann, geb. 1908, Amalie Malka Langsner, geb. 1901, Gisa Feuerberg, geb. 1925, Hannelore Gerstle, Jg. 1924, Jerubal Toeplitz, Jg 1921, Erich Weil, geb. 1922, Erich Stein, Jg. 1927 und seinen Bruder Arnold Stein, geb. 1923, werden Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig im Eingangsbereich zum Gelände der heutigen Vorwerker Diakonie verlegt werden.

Die Initiative Stolpersteine für Lübeck richtet gemeinsam mit der Vorwerker Diakonie am Dienstag, den 8. Mai 2012, um 11.00 Uhr in der Triftstraße 139-141 eine Gedenkfeier aus. Beteiligt sind auch Schülerinnen und Schüler der Gisa-Feuerberg-Schule, der Emil-Possehl-Schule und der Hanseschule.

Im Auftrag des Künstlers Gunter Demnig wird Torsten Zülch von der Initiative für Stolpersteine in Lübeck zusammen mit Schülern des Bereichs Bautechnik der Emil-Possehl-Schule die Gedenksteine verlegen. Der Historiker Christan Rathmer gibt währenddessen einen Überblick über die Geschehnisse der „T4-Aktion“, womit die Nationalsozialisten die Euthanasiemorde bezeichneten.

Anschließend verlesen die Paten und Patinnen die Namen und Daten der Menschen, für deren Stein sie mit ihrer Spende die Patenschaft übernommen haben.
Musikalisch begleitet Igor Galperin von der Jüdischen Gemeinde Lübeck mit seiner Klarinette die Veranstaltung.

Zahira Essoubli und Malin Wegner, zwei Schülerinnen der Hanseschule, tragen eigene Gedichte vor, die sie im Rahmen eines Projektes zu den Stolpersteinen geschrieben haben, und Dorothee Dorendorf liest einen Text aus einem jüdischen Gebetsbuch.

Der zweite Teil der Gedenkfeier findet bei gutem Wetter auf dem Gelände der Vorwerker Diakonie statt, ansonsten in der St. Markus Kirche. Hier folgt die Begrüßung der Leiters der Vorwerker Diakonie, Herrn Rehse. Stellvertretend werden die Biografien von Hannelore Gerstle und Erich Weil von Schülerinnen der Gisa-Feuerbach- Schule verlesen. Recherchiert und geschrieben hat diese beiden sowie drei weitere Lebensgeschichten die Historikerin Ursula Häckermann, die als Lehrerin an der Gisa-Feuerberg-Schule arbeitet. Schon bei der Namensgebung dieser Schule für Heilerziehung im Jahre 1998 wurde das Schicksal von Gisa Feuerberg umfassend recherchiert; in einem Beitrag der Zeitschrift Vorwerker Aspekte 3 /1998 ist ihre Lebensgeschichte nachzulesen.

Die anderen vier Schicksale hat Heidemarie Kugler-Weiemann von der Initiative Stolpersteine für Lübeck erforscht. Ihre Recherchen über die Familie Daicz sind auf der Website www.stolpersteine-luebeck.de veröffentlicht. Frau Kugler-Weiemann wird ebenso wie Frau Häckermann und Herr Rathmer für weitergehende Fragen zur Verfügung stehen.

Im Rahmen der Gedenkfeier werden für die Jüdische Gemeinde der Landesrabbiner Herr Barsilay und für die Hansestadt Lübeck die Stadtpräsidenten Frau Schopenhauer Grußworte halten.
Der offizielle Teil, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind, endet mit einem Gebet, das Herr Rehse sprechen wird, und dem gemeinsamen Singen des Liedes „Schalom alechem“.

Dienstag, 8. Mai 2012, 11 Uhr
Lübeck, Triftstraße 139-141

www.luebecker-museen.de

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