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35. Dithmarscher Kohltage – Anschnittshof Piening: Familienbetrieb seit über 200 Jahren in Dithmarschen

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(CIS-intern) – HEIDE/TIEBENSEE. Der Start der 35. Dithmarscher Kohltage wird am Dienstag, 21. September 2021, in Heide und dem Amt Kirchspielslandgemeinde Heide gefeiert. Der offizielle Kohlanschnitt ist auf dem Hof der Familie Piening in Tiebensee, Gemeinde Neuenkirchen. Auch wenn dieses Jahr aus organisatorischen Gründen nur ein kleiner Kreis auf dem Feld dabei sein kann, wird es aber für die Gäste auf dem Heider Marktplatz von 9.30 bis circa 21 Uhr ein Festprogramm geben. Der Anschnitt auf dem Feld wird per Livestream im Internet und auf einer Leinwand auf dem Heider Marktplatz übertragen.


 Foto: (Kreis Dithmarschen) – Auf diesem Feld der Familie Piening aus Tiebensee findet der feierliche Kohlanschnitt statt. Die Kohlsetzlinge wurden Mitte Mai 2021 gepflanzt (v. l.): Niels, Imke und Christian Piening.

Familie Piening unterstützt zum dritten Mal das Herbstevent: Bereits 2014 feierten die Besucher*innen den Auftakt der Kohltage auf dem Betrieb, mit Unterstützung der Familie Epler (Zeltbau) im Amt Kirchspielslandgemeinde Heider Umland. Und als 2020 die Eröffnungsfeier aufgrund der Corona-Pandemie ausfiel, stellte Familie Piening für den symbolischen Anschnitt ein Feld zur Verfügung.

Niels Piening zieht eine positive Bilanz für die Kohltage 2020: „Rückblickend wurde aus der damaligen Situation heraus eine sehr gute Lösung gefunden. Ich wünsche mir für die diesjährigen Kohltage, dass sich bis dahin die Corona-Lage weiter entspannen wird und wir ohne große Einschränkungen den Gästen unser gesundes Gemüse und Dithmarschen präsentieren können.“

Generationenwechsel und Wandel in der Landwirtschaft

Seit 1783 ist der Hof in Familienhand: Niels und Imke Piening leiten seit 1988 den Betrieb. Sohn Christian wird in 8. Generation den Hof 2022 übernehmen. Zurzeit befinden sie sich in der Übergangsphase. „Unsere Zusammenarbeit ist ganz unkompliziert und wir werden uns schnell einig“, so Christian Piening.

Neben der Familie arbeiten zwei Festangestellte sowie als Saisonkräfte Pflanz- und Erntehelfer*innen.

Familie Piening hat sich auf Ackerbau spezialisiert mit Raps, Weizen, Gerste, Bohnen und Kohl sowie im Fruchtwechsel mit anderen Betrieben Kartoffeln und Mais. Auf rund 27 Hektar werden Weiß- und Rotkohl angepflanzt. Der Kohl wird überwiegend für die Krautsalatproduktion verarbeitet. In vier Kühlräumen können insgesamt rund 1.200 Tonnen Kohl lagern.

Trotz der guten Kohlernte im vergangenen Jahr hatte die Pandemie auch Auswirkungen auf Niels Pienings Betrieb: „Aufgrund der Pandemie war es schwierig, Saisonkräfte aus dem europäischen Ausland einzustellen. Außerdem waren für unsere Erzeugnisse der Preisdruck zu hoch und der Mengenabfluss zu gering.“

Für Niels Piening zeichnet sich in der Landwirtschaft ein Wandel ab: „Der politische und gesellschaftliche Umbruch ist da. Was und wie viel wir in Zukunft produzieren wollen, wird auch die Gesellschaft entscheiden. Heute setzen junge Leute in ihrer Ernährung andere Schwerpunkte als noch ihre Eltern oder Großeltern. Zum Beispiel wird weniger Fleisch gegessen.“

Christian Piening fügt hinzu: „Für mich ist es auch in Zukunft wichtig, nachhaltig für die Natur zu wirtschaften.“

 

Für eine nachhaltige Landwirtschaft: Aktion „Blüh-für-mich“

Familie Piening legt großen Wert auf Nachhaltigkeit. Eine Herzensangelegenheit ist die Aktion „Blüh-für-mich“: Seit dem Frühjahr 2020 werden auf Ackerland Blühstreifen für mehr Artenvielfalt angelegt. Jeder Acker soll mit einem vier Meter breiten Blühstreifen umrandet werden. Ziel ist es, die insekten- und wildtierfreundlichen Blühstreifen miteinander zu vernetzen. Diese Blühkorridore sollen auch in Zukunft das Zuhause von Bienen, Hasen und Feldlerchen sein. Fachlich unterstützt wird das Projekt vom Bündnis Naturschutz in Dithmarschen e.V. und einem Imker aus der Region.

„Wir setzen uns für Artenvielfalt ein und möchten der Natur ein Stück wiedergeben“, betont Niels Piening.

Bereits rund 6,5 Kilometer Blühstreifen sind entstanden. Die Blühstreifen bieten das ganze Jahr über Nahrung und Schutz für Insekten, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger.

Das einjährige Saatgut wird von Familie Piening selbst zusammengestellt und an den Marschboden angepasst. Ausgesät werden zum Beispiel Buchweizen, Ölrettich, Gelbsenf, Sonnenblumen oder Rot- und Weißklee. Hinzu kommen heimische alte Pflanzen wie Öllein und Wicken (Schmetterlingsblütler). Sommerweizen und Sommergerste sollen vor allem als Winternahrung für die Vögel dienen. Die Blühstreifen bleiben über den Winter stehen und werden erst kurz vor der neuen Aussaat im April/Mai bearbeitet. Auch verzichtet Piening auf Dünger oder Pflanzenschutz für die Blühstreifen.

Das Projekt wird vor allem über Blüh-Patenschaften finanziert. Bisher engagieren sich über 90 Pat*innen für die Aktion: Darunter sind Firmen und Privatpersonen aus zum Beispiel Hamburg, Heide, Büsum, Buxtehude und der Schweiz.

Weitere Informationen zum Projekt „Blüh-für-mich“ gibt es unter www.blueh-fuer-mich.de.

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