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25 Jahre Partnerschaft Eutin- Lawrence

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(CIS-intern) – Von Horst Schnizel Der Publizist Pulitzer lernte sein Handwerk bei einem Eutiner – Vor fünfzig Jahren kamen erstmals Germanistikstudenten der Universität von Kansas in Lawrence zu einem Sommerkurs nach Eutin. Weil sich aus diesen Kursen viele menschliche Beziehungen entwickelten, schlossen vor 25 Jahren Eutin und Lawrence eine förmliche Partnerschaft Eine Partnerschaft, die – abgesehen von der zum Aufklärungsbataillon 6 – so ziemlich die einzige ist, die wirklich lebt. Die zum dänischen Nyköbing, dem pommerschen Putbus und dem polnischen Szeczinek / Neustettin stehen heute nur auf den Ortseingangsschildern. Im Leben der beteiligten Städte spielen sie leider keine Rolle. Due zu Lawrence wird in diesen Juni-Tagen in Eutin, im kommenden Oktober in Kansas gefeiert. Ein äußerlicher Ausdruck dieser Verbundenheit ist eine höchst ungewöhnliche Ausstellung, die noch bis zum 4. Juli in der Kreisbibliothek am Schlossplatz zu sehen ist.

Die überaus sehenswerte Schau wurde von Eutins früherem Polizeichef Martin Vollertsen zusammengestellt. Der ist nicht nur seit einigen Jahren Vorsitzender des Partnerschaftsvereins, sondern hat auch sehr persönliche Beziehungen zur Lawrence. Seine Tochter ist dorthin verheiratet. Andererseits ist die amerikanische Organisatorin der Partnerschaftsarbeit- die überaus attraktive Kelly Herdorn – seit einem Jahr mit einem Eutiner liiert. Vollertsen hat sich zusammen mit seiner Frau in den letzten Jahren auf seinen Reisen in die USA sowohl mit den deutschen Wurzeln der Stadt Lawrence wie mit der Auswanderung aus Ostholstein im 19. Jahrhundert in die USA befasst.

Es ist bekannt, dass es seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einen starken Auswandererstrom aus Ostholstein in die USA gegeben hat. Neben der schlechten wirtschaftlichen Situation herzulande war de dänische Repression nach der gescheiterten schleswig-holsteinischen Erhebung Ursache. Mit der Auswanderung befasste sich ein ganzes – nicht immer seriöses – Gewerbe Nach Vollertsens Feststellungen sind aus Eutin zwischen 1840 und 1880 siebzig Männer ausgewandert.

Darunter waren Söhne des früh verstorbenen Superintendenten Ohlshausen. Die waren im Mittleren Westen journalistisch / publizistisch tätig. Ihr berühmtester Lehrling war jener Joseph Pulitzer, nach dem heute der renommierteste Preis für Journalismus in den USA benannt ist. Eine beachtliche militärische Karriere hat August Otto gemacht – Sohn des Oberhofjägermeisters. Seine Offizierslaufbahn begann in der schleswig-holsteinischen Armee während der Erhebung. Nach deren Scheitern trat er in preußische Dienste. Zu Beginn des Bürgerkrieges ging er in die USA, wo er der Unionsarmee diente. Als Oberstleutnant hatte er gewichtigen Anteil am Sieg bei Gettysburg. Bei Kriegsende war er Generalmajor. Das Leben im Felde hatte seine Gesundheit zerrüttet, und er starb wenige Jahre nach Kriegende.
Die Stadt Lawrence – die heute an die 90.00 Einwohner hat – wurde erst vor 160 Jahren gegründet. Im Bürgerkrieg wurde sie von Marodeuren völlig zerstört. Noch heute gibt es Zeugnisse deutscher Ursprünge wie eine Turnhalle als eines der ältesten Gebäude der Stadt.

Im Zweiten Weltkrieg befand sich hier ein großes Kriegsgefangenlager. Dessen Insassen haben später die humane Behandlung gewürdigt.
Ausführlich würdigt die Ausstellung die Entwicklung der Städtepartnerschaft mit Fotos und Originaldokumenten. Unvergessen ist, dass die dortige Universität 2011 die Eutiner Festspiele mit zwei Inszenierungen gerettet hat.

Martin Vollertsen führt am 20. Juni, 17 Uhr, 26. Juni 18 Uhr, und 1. Juli 18 Uhr, durch diese Ausstellung.

PM: Horst Schinzel

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