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Feste Fehmarn-Belt-Querung: Ergebnis der Umweltuntersuchungen veröffentlicht

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(CIS-intern) – Die Femern A/S hat einen Überblick über die Umweltuntersuchungen am Fehmarnbelt veröffentlicht, die einen übersichtlichen und verständlichen Zugang zu den komplexen Untersuchungen bereitstellen. Über mehrere Jahre hinweg haben fast 200 international renommierte Biologen, Geografen, Landschaftsplaner und Ingenieure im Auftrag von Femern A/S breit gefächerte und detaillierte Umweltuntersuchungen in Höhe von ca. 70 Millionen Euro durchgeführt.

Foto: http://visualarchive.femern.de / Femern Bælt A/S (Femern A/S)

„Für Femern A/S ist es wichtig, die notwendigen Informationen für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort so bereitzustellen, dass ein echter Dialog durch Fakten ermöglicht wird. Deswegen haben wir die Zusammenfassung auf dem Burgstaakener Hafenfest den Fehmaranern zuerst zur Verfügung gestellt. Die Zusammenfassung der Umweltuntersuchungen kann ab sofort unter www.femern.de heruntergeladen werden und liegt im Infocenter aus“, sagt Ajs Dam, Kommunikationsdirektor von Femern A/S.
Bei der Planung des Fehmarnbelt-Tunnels profitiert Femern A/S von den Erfahrungen, die beim Bau der Verbindungen über den Großen Belt und den Öresund gesammelt wurden.

„Die Herausforderungen für die Umwelt sind an der Meerenge des Fehmarnbelt weitgehend die gleichen wie am Öresund. Der Fehmarnbelt-Tunnel wird im Grunde wie der Öresundtunnel gebaut, so dass wir mit bewährter Technik arbeiten und unsere Erfahrungen für den Umweltschutz einsetzen können“, sagt Claus Dynesen, der bei der Femern A/S für den Umweltschutz zuständig ist und als Mitarbeiter bereits am Öresund dabei war.

Zu den Skeptikern am Öresund zählte Kjell Andersson, einer der führenden schwedischen Experten für die Meeresumwelt und Forschungsingenieur in Geologie an der Technischen Hochschule Lund. In den Jahren vor Baubeginn war er ein aktiver Kritiker des Öresund-Projektes. Über die Jahre ist Andersson persönlich mehr als 5000 Stunden im Öresund getaucht, um die Entwicklungen dort zu untersuchen. Heute ist er der Auffassung, dass der Ansatz für den Umweltschutz bei der Öresundquerung Schule für andere Projekte machen sollte. 

„Ich war anfangs Gegner des Projektes und fürchtete, dass aufgewirbeltes Sediment von den Baggerarbeiten den Meeresboden verwüstet würde. Damals interessierte sich bei Wasserbauarbeiten niemand für die Meeresumwelt. Das Ziel war dafür zu sorgen, dass dem Öresund während der Bauarbeiten möglichst wenig geschadet wird. Heute ist die Meeresumwelt im Öresund in einem ausgesprochen guten Zustand. Während der Bauzeit wurde z. B. das Aufwirbeln von Sedimenten scharf überwacht. Der dänische Weg, Kontrollen auf der Baustelle sicherzustellen, hat sich als sehr erfolgversprechend erwiesen. Das ist die wichtigste Erfahrung, die man auf die Fehmarnbeltquerung übertragen kann“, sagt Kjell Andersson.

Die Steine, die den Öresundtunnel bedecken, haben sich in Küstennähe zu einem Steinriff mit umfassender Vegetation entwickelt. Die Vegetation ist spontan eingewandert – die Steine sind eine gute Grundlage für mehrere Tangarten wie z. B. Zuckertang und Blasentang. Auch der Fehmarnbelt-Tunnel wird durch eine Steinschüttung geschützt, so dass auch hier ein Steinriff entstehen wird.

„Steinriffe sind in gewisser Weise Oasen auf dem Meeresboden. Sie bilden Lebensräume für eine enorme biologische Vielfalt. Tiere können auf den Steinen leben und sich dazwischen verstecken. Außerdem wachsen auf den Steinen zahlreiche Tangpflanzen. Gerade diese sind auf dem Meeresboden wichtig. Sie produzieren den lebensnotwendigen Sauerstoff, der sonst in tieferem Wasser oft Mangelware ist”, erläutert Claus Dynesen. 

Hintergrund zu den Umweltuntersuchungen
Über mehrere Jahre hinweg haben Experten unterschiedlicher Fachrichtungen umfangreiche Umweltuntersuchungen für Femern A/S durchgeführt. Das Fazit ist: Der Fehmarnbelt-Tunnel ist nach Umwelt- und Naturschutzgesichtspunkten vertretbar.
Der Tunnelgraben wird so ausgebaggert, dass Pflanzen auf dem Meeresboden und Tiere im Meer nicht gefährdet werden. Die Bauunternehmen, die die Baggerarbeiten im Fehmarnbelt durchführen, erhalten klare Vorgaben, wie viele Sedimente und Schwebstoffe beim Ausheben des Grabens und der Herstellung der Landgewinnung maximal entweichen dürfen. Auch im Sommer wird es keine größeren küstennahen Nassbaggerarbeiten geben. Deswegen erleben Badegäste keine baubedingten Eintrübungen des Badegewässers.

Die Untersuchungen zeigen, dass es kaum Auswirkungen auf den Fischbestand oder die Fortpflanzung des tierischen Planktons durch Wassertrübung und Ablagerung von Sedimenten geben wird. Daher werden z.B. für Schweinswale bei der Nahrungssuche keine wesentlichen Beeinträchtigungen entstehen.
Für alle dennoch verbleibenden, unvermeidbaren Beeinträchtigungen wird Femern A/S Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ergreifen beziehungsweise Ersatzgeldzahlungen leisten. In Abstimmung mit den Behörden werden außerdem eine Strategie und entsprechende Grundlagen für ein weitreichendes Monitoringprogramm insbesondere für die Bauphase des Tunnels entwickelt.

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