(CIS-intern) – Die Konjunktur im Handwerk des Kammerbezirks Schwerin zeigt sich im Frühjahr in guter Verfassung. Im Vergleich zum Herbst sind die Zufriedenheitswerte leicht gesunken. Mit Blick auf den Vorjahreszeitraum haben sie sich aber aufgrund des milden Winters und der florierenden Binnenkonjunktur verbessern können. Auch für die kommenden Monate wird kein Einbruch gefürchtet. Im Gegenteil herrscht Optimismus pur vor.
Foto: Pixabay.com / tbine
Die Ergebnisse der Frühjahrsumfrage der Handwerkskammer beruhen auf den Angaben von 285 Betrieben zwischen Teterow und Dömitz. Zum Kammerbezirk Schwerin zählen aktuell 7.686 Betriebe. Mit 92,8 Punkten ist der Geschäftsklimaindex gegenüber dem Vorjahr (87,9) gestiegen.
Aktuelle Geschäftslage:
Insgesamt schätzt eine sehr große Mehrheit von 90% (Vorjahr: 85%) der befragten Betriebe ihre aktuelle geschäftliche Lage als gut (53%) oder befriedigend (37%) ein. Nur 10% bezeichnen sie als schlecht (Vorjahr: 15%).
Am besten stellt sich die Situation in der Kfz-Branche dar. Nach den vorliegenden Daten hat sie sich im Vergleich zum Vorjahr stark verbessert. Kein Betrieb kennzeichnet die aktuelle Situation als schlecht. Im Vorjahr waren dies noch 24%. 65% der Kfz-Betriebe schätzen ihre Lage als gut ein gegenüber 24% im Vorjahr.
Überdurchschnittlich gute Bewertungen finden sich auch bei den Bauhandwerkern, die ihre Lage zu 92% (Vorjahr: 89%) als gut oder befriedigend einschätzen. Ein ähnliches Bild zeigt sich in den befragten Betrieben des Ausbauhandwerks: 91% bezeichnen ihre aktuelle Geschäftssituation als gut oder zufriedenstellend. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 88%.
Der Zuliefererbereich zeigt sich nahezu unverändert. Immer noch sind 88% (Vorjahr: 87%) mit ihrer aktuellen Lage mindestens zufrieden.
Nur wenig verändert hat sich die im Vergleich zu anderen Handwerkszweigen problematischere Lage von Bäckern und Fleischern. Immer noch verweisen 21% der Betriebe auf eine schlechte Geschäftslage. Nach wie vor wirken sich in dieser Branche der harte Preiskampf mit den Discountern sowie hohe Energie- und Rohstoffpreise aus.
Leicht verbessert hat sich die die Lage bei den Gesundheitshandwerkern und den persönlichen Dienstleistern wie zum Beispiel den Friseurbetrieben. Als gut oder zufriedenstellend schätzen hier 91 % bzw. 85% der befragten Betriebe ihre derzeitige Situation ein.
Umsatzentwicklung, Auftragslage und Auslastung:
Die insgesamt positive Einschätzung der Geschäftslage basiert auf stabilen Umsätzen. Bei mehr als der Hälfte der Betriebe sind diese im Vergleich zum Vorquartal konstant geblieben, 15% geben eine Steigerung an. Bei den Auftragseingängen zeigt sich ein ähnliches Bild. 60% der Betriebe bezeichnen diese als konstant (Vorjahr: 54%).
Die gute Auslastung der Betriebe hat sich noch einmal leicht verbessert. 44% aller Betriebe randvoll ausgelastet und weitere 43% geben einen Auslastungsgrad bis zu 80 Prozent an. Nur bis zur Hälfte ihrer Kapazitäten sind lediglich 13% ausgelastet (Vorjahr: 17%).
Beschäftigungssituation:
Leichte Veränderungen zeigen sich bei der Beschäftigungssituation im Handwerk. Mittlerweile geben bereits 82% der Betriebe konstante Belegschaftszahlen an. Nur 11% melden einen Rückgang, 7% haben an Personal zugelegt.
Preisentwicklung und Investitionen:
Nahezu unverändert gestalten sich die Einkaufspreise für die Betriebe, zum Beispiel für Energie, Material oder Rohstoffe. Rund die Hälfte klagt immer noch über gestiegene Preise, weitere 46% bezeichnen die Preise als stabil. Mit 73% bzw. 74% liegen die Gesundheitshandwerke sowie die persönlichen Dienstleister bei den Preissteigerungen weit über dem Durchschnitt.
Bei den Verkaufspreisen zeigt sich gegenüber dem Vorjahr mehr Stabilität. 74% geben an, die Preise für die Kunden konstant gehalten zu haben. Ihre Preise gesteigert haben lediglich 18% im Vergleich zu 26% im Vorjahr.
In das Investitionsverhalten in den letzten drei Monaten ist etwas mehr Bewegung gekommen im Vergleich zum Vorjahr. 15% der Betriebe berichten, dass sie mehr investiert haben (Vorjahr: 11%). Gesunkene Investitionen geben noch 23% (Vorjahr: 31%) an. Überdurchschnittlich gestiegen sind die Investitionen bei den Nahrungsmittelhandwerken (31%).
Ausblick auf den Sommer:
Der Ausblick auf die kommenden Monate ist von großem Optimismus geprägt. Nur noch 5% rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage (Vorjahr: 10%). Demnach gehen insgesamt 95% aller befragten Betriebe (Vorjahr: 90%) auch weiter von einer guten oder befriedigenden Entwicklung aus.
Alle befragten Handwerkszweige schätzen das bevorstehende Quartal größtenteils positiv ein. Überdurchschnittlich optimistisch in Bezug auf eine gute oder befriedigende Geschäftsentwicklung zeigen sich vor allem das Kfz-Handwerk (100%), die Gesundheitshandwerke (100%) und der Zulieferbereich (97%). 94% Prozent der Betriebe rechnet mit steigenden oder konstanten Beschäftigtenzahlen, 73% wollen gleichbleibend oder mehr investieren. 91% rechnen mit steigenden oder konstanten Umsätzen, 93% mit höherem oder gleichbleibendem Auftragsvolumen.
„Die meisten unserer Handwerksbetriebe zeigen sich zufrieden bis sehr zufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Entwicklung. Dazu beigetragen hat sicher auch der milde Winter und die weiter steigende Konsumfreude der Bevölkerung“, sagt Edgar Hummelsheim, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwerin. „Wichtige Konjunkturlokomotiven sind nach wie vor das Ausbau- und das Baugewerbe durch anhaltende Niedrigzinsen und den Drang der Deutschen nach Immobilien und Sachwerten, so Hummelsheim. Positiv sei aber auch die deutlich verbesserte Situation der Kfz-Branche zu bewerten, die ebenfalls von der guten Binnenkonjunktur profitiere.
Presse HWK Schwerin