(CIS-intern) – Um auf die Belange von Frühgeborenen und die Bedeutung ihres Perinatalzentrums Level 1 für die Versorgung von Frauen und Kindern an der Westküste hinzuweisen, laden die Westküstenkliniken am 17. November, dem Weltfrühgeborenen-Tag, zu einem Lichterfest an die Klinik in Heide ein. Unterstützung bekommt die Klinik dabei auch aus Nordfriesland.
„Das Perinatalzentrum der Westküstenkliniken ist für uns unverzichtbar“, sagt Nordfrieslands Kreispräsident Frank Zahel. Er wird gemeinsam mit seiner Dithmarscher Amtskollegin, Ute Borwieck-Dethlefs und Abgeordneten der Kreistage aus Nordfriesland und Dithmarschen am 17. November zum Lichterfest am Weltfrühgeborenen-Tag nach Heide kommen. Gemeinsam wollen Dithmarscher und Nordfriesen ein Zeichen für den Erhalt des Perinatalzentrums der Westküstenkliniken setzen.
Der Grund für den Schulterschluss: Nach dem Willen der Krankenkassen soll das Zentrum in Heide seine Zulassung als Zentrum der höchsten Versorgungsstufe zum 1. Januar 2026 verlieren. Dann dürften keine Kinder unter 1250 Gramm mehr in Heide behandelt werden. Außerdem würden der Klinik mehr als 650.000 Euro im Jahr fehlen, um auch eine Intensivstation nach Level-2-Standard zu halten.
Die Folgen sind weitreichend. Frauen mit Risikoschwangerschaften müssten künftig zum Teil weite Weg zu einem der anderen vier Zentren im Land in Kauf nehmen. Die Ausbildung neuer Kinder- und Frauenärzte würde leiden und auch die eingespielte Notfallversorgung des Kreißsaals im Klinikum Nordfriesland durch die Pädiater aus Heide könnte nicht mehr sichergestellt werden.
„Wir arbeiten hervorragend mit dem Team des Perinatalzentrums in Heide zusammen. Durch die erzwungene Herabstufung werden etablierte wohnortnahe Strukturen hier an der Westküste zerschlagen. Wir fordern daher langfristig den Erhalt des Zentrums in Heide, aber auch von dem in Flensburg“, sagt der Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland, Stephan W. Unger.
Sein Kollege aus Heide, der Medizinische Geschäftsführer der Westküstenkliniken, Dr. Martin Blümke, freut sich über die kreisübergreifende Unterstützung für das Perinatalzentrum.
„Als überregionaler Schwerpunktversorger übernehmen wir über die Grenzen Dithmarschens hinaus Verantwortung und hoffen, dass diese Funktion auch bei den Verantwortlichen gesehen und wir als Sicherstellungshaus dauerhaft eine Ausnahmegenehmigung erhalten“, so Dr. Martin Blümke.
Eine solche Ausnahmegenehmigung haben die Westküstenkliniken beim Land Schleswig-Holstein beantragt. Ebenso haben die Kliniken beim Sozialgericht in Itzehoe eine Klage gegen den Bescheid der Krankenkassen eingereicht.
Unabhängig davon wollen die beiden Kreise und Kliniken am 17. November ein Zeichen für die Frühchenversorgung an der Westküste setzen und hoffen auf viele Teilnehmer, die ab 17 Uhr mit lila Laternen eine Lichterkette um die Klinik ziehen sollen. Ab 18 Uhr lädt dann der Chefarzt der WKK-Frauenklinik, PD Dr. Dominique Finas, zu einem Vortrag über die Versorgung von Risikoschwangerschaften in das Bildungszentrum der Westküstenkliniken ein.
„Als Kreispolitik unterstützen wir fraktionsübergreifend die Kliniken im Kampf um den Erhalt des Perinatalzentrums. Das Lichterfest ist aber bewusst keine parteipolitische Veranstaltung. Daher sollen auch keine Symbole von Parteien gezeigt, sondern nur mit lila Laternen ein weithin sichtbares Zeichen gesetzt werden. Ein Zeichen der Verbundenheit der gesamten Westküsten, das hoffentlich bei den Verantwortlichen gesehen wird“, betonen die beiden Kreispräsidenten aus Dithmarschen, Ute Borwieck-Dethlefs und Nordfriesland, Frank Zahel.
Im Anschluss an die Lichterkette gegen 17.30 Uhr stehen neben die beiden Kreisoberhäupter auch Vertreter der Westküstenkliniken und des Klinikums Nordfriesland der Presse für Statements vor dem Haupteingang/Neue Mitte der Westküstenkliniken zur Verfügung.
Für ehemalige Frühchen und deren Eltern wird es ein Get-together in der Klinik geben.
Alle anderen sind um 18 Uhr zum Vortrag von Herrn PD Dr. Finas ins Bildungszentrum kommen. Die Anzahl der Plätze ist jedoch begrenzt.
Hinweise für Teilnehmer
Viele Verbände und Organisationen wie die Landfrauen oder die Kirche rufen zur Teilnahme an der Veranstaltung auf. Daher muss mit einer hohen Zahl an Teilnehmenden ausgegangen werden.
Um die Zufahrt und den Zugang zu den Westküstenkliniken für Rettungsmittel sowie Patientinnen und Patienten jederzeit gewährleisten zu können, bitten wir folgende Punkte unbedingt zu berücksichtigen:
- Kommen Sie nach Möglichkeit nicht mit dem Auto.
- Parken Sie auf dem Marktplatz und kommen Sie zu Fuß.
- Wenn Sie doch mit dem Auto kommen, nutzen Sie den Parkplatz P3, Zufahrt über den Blauen Lappen.
- Wenn Sie auf das Gelände kommen, sammeln Sie sich nicht vor dem Haupteingang, sondern reihen Sie sich gleich in die Kette ein.
- Wir werden Ordner haben. Befolgen Sie die Anweisungen.
- Wir wollen versuchen, die Kette zwischen 17 und 17.30 Uhr zu schließen. Gegen 17.30 Uhr wird die Kette wieder geöffnet. Die Ordner geben einen Hinweis.
- Die Zufahrt zur Notaufnahme ist freizuhalten.
- Bitte machen Sie Angehörigen, Besucher der Klinik oder Teilnehmer der Informationsveranstaltung über Endokrine Tumore im BBG Platz.
- Die Veranstaltung ist eine Veranstaltung für Frühchen. Fahnen von Parteien oder anderen Organisationen sowie Transparente sind ausdrücklich nicht erwünscht.
- Wir freuen uns über eine friedliche Atmosphäre und viele lila leuchtende Laternen.
Foto: Image by Michal Jarmoluk from Pixabay




