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Kiel genehmigt Modellprojekte im Kultur- und Sportbereich

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(CIS-intern) – Kulturministerin Karin Prien stellt Modellprojekte vor: „Ein weiterer vorsichtiger Schritt zurück in das kulturelle Leben“
Innenministerium gibt grünes Licht für sieben Modellprojekte im Sportbereich – Innenministerin Sütterlin-Waack: Wir wollen im Sport Perspektiven aufzeigen

Foto: von Paul Brennan auf Pixabay

KIEL. 13 Kultureinrichtungen öffnen ab dem 19. April wieder für Publikum. Zu den ausgewählten kulturellen Modellprojekten zählen: Das Theater Kiel, das Theater Lübeck sowie die Freilichtbühne und der Filmpalast Stadthalle Cinestar in Lübeck, das Schleswig-Holsteinische Landestheater, die Niederdeutsche Bühne Flensburg, die Flensburger Theaterwerkstatt Pilkentafel, das Kulturzentrum Schloss Reinbek im Kreis Stormarn, die Laboer Lachmöwen und Filippos Erlebnisgarten im Kreis Plön, das Elbeforum Brunsbüttel im Kreis Dithmarschen sowie im Kreis Rendsburg-Eckernförde die Volkshochschule Rendsburger Ring und das Nordkolleg Rendsburg.

„Unser Stufenplan erlaubt uns, Kultur schrittweise zu öffnen – das haben wir zunächst mit den Museen getan. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und öffnen modellhaft kulturelle Veranstaltungsstätten. Es wird wieder Aufführungen und Musikveranstaltungen mit Publikum und Weiterbildung mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort und nicht nur virtuell geben. Darauf haben wir alle lange warten müssen“, sagte Kulturministerin Karin Prien heute (13. April) in Kiel. „Wir geben unseren Veranstaltungsstätten und den Kulturschaffenden eine Perspektive für Kunst und Kultur in Zeiten einer Pandemie.“ Die kulturellen Modellprojekte sind auf einen Zeitraum von vier Wochen befristet und werden nach wissenschaftlichen Kriterien ausgewertet.

Prien betonte, dass es bei der Auswahl nicht um künstlerische Kriterien gegangen sei. Man habe sich vielmehr daran orientiert, ob die Konzepte gemeinsam von den Kommunen/Kreisen und kreisfreien Städten und dem zuständigen Gesundheitsamt genehmigt worden sind. Es muss unter anderem ein Hygienekonzept vorliegen, ein Testregime und eine digitale Kontaktnachverfolgung gewährleistet sein. Insgesamt lagen 40 Bewerbungen aus unterschiedlichen Sparten vor.

Kulturministerin Prien erhofft sich von den Modellprojekten Erkenntnisse für ein weiteres Öffnen von Kultureinrichtungen. „Die Rückmeldungen werden uns zeigen, was gut funktioniert hat, was verbessert werden kann und welchen nächsten Schritt wir bei der Öffnung der Kultur wagen können“, betonte sie. Sie wünsche sich das vor allem für die vielen Kulturschaffenden, die seit mehr als einem Jahr nur sehr eingeschränkt hätten arbeiten können und zum Teil in existenzielle Not geraten seien. „Schleswig-Holstein ist ein Land von großer kultureller Vielfalt. Das müssen wir in dieser Krise schützen und für die Zukunft bewahren.“

Kulturelle Modellprojekte

• Kreis Rendsburg-Eckernförde

Die VHS Rendsburger Ring ist größter Anbieter von Weiterbildungsmaßnahmen im Kreis Rendsburg-Eckernförde. An den Standorten im Kulturzentrum in Rendsburg und im Regionalen Bürgerzentrum Büdelsdorf werden jährlich über 30.000 Unterrichtsstunden gegeben und mehr als 30.000 Menschen als Teilnehmende für Kurse, Lehrgänge und Einzelveranstaltungen gewonnen. 50 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie knapp 250 Dozentinnen und Dozenten sind hier tätig. Damit erlaubt das Modellvorhaben exemplarische Einblicke und Rückschlüsse auf das Publikumsverhalten unter Pandemiebedingungen.

Die VHS verfügt über durchschnittlich große Räume bis hin zu großen Sälen. So kann bereits in der Planungsphase die Teilnehmerzahl entsprechend begrenzt werden und bei Überbuchung die Eintragung z. B. auf einer Warteliste erfolgen. Die Veranstaltungsangebote in Form von Kursen und Einzelveranstaltungen beziehen sich auf folgende Fachbereiche: Gesellschaft & Politik, Kultur & Gestalten, Gesundheitsbildung, Sprachen, Arbeit & Beruf, Schulabschlüsse, Grundbildung sowie Kinder- und Jugend-Angebote.

Das Nordkolleg Rendsburg, Akademie für kulturelle Bildung, ist der zweite Pilotanwender in Rendsburg. Das Nordkolleg hat sich mit seinen Veranstaltungen der kulturellen Bildung, seinen Konzertveranstaltungen und Lesungen als Modelleinrichtung beworben. Mit dem Modellprojekt will das Nordkolleg dokumentieren, dass Kulturveranstaltungen und kulturelle Bildung auch in Pandemiezeiten mithilfe einer geordneten Teststrategie möglich sind. Es hat uns mit diesem Konzept überzeugt.

Drittes Modellprojekt am Standort Rendsburg ist die Spielstätte des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters. Dort stehen während des Projektzeitraums neben einem Kammerkonzert gleich drei Premieren im Schauspiel („Alle meine Söhne“, „Nora“ und „Frau Müller muss weg“) auf dem Spielplan. Das Landestheater nimmt auch mit seiner Spielstätte in Flensburg am Modellprojekt teil. Geplant sind u.a. ein Kammerkonzert und ein Kinderkonzert sowie eine Doppel-premiere der Opern „Der Schauspieldirektor/Die Matrone von Ephesus“ und die Premiere des Familienballetts „Des Kaisers neue Kleider“.

• Landeshauptstadt Kiel

In der Landeshauptstadt Kiel nimmt mit dem Theater Kiel auch das größte Theater des Landes Schleswig-Holstein an dem Modellprojekt teil. Sechs Wochen lang soll es an den drei Spielstätten Opernhaus, Schauspielhaus und Kieler Schloss aus allen fünf Sparten (Oper, Schauspiel, Ballett, Philharmonisches Orchester, Junges Theater) ein vielfältiges Programm geben. Vorstellungen des Theaters im Werftpark sollen im Schauspielhaus stattfinden, auf Wunsch von Schulen sind aber auch mobile Vorstellungen in den Schulen denkbar. Das Theater Kiel hat sich bei der Erstellung des Spielplans für den Testzeitraum daran orientiert, einen möglichst abwechslungsreichen Spielplan zu erstellen und Vorstellungen auch parallel an verschiedenen Spielstätten anzubieten, um dadurch den Regelbetrieb des Theaters zu simulieren. Im Opernhaus sind die Premieren der Oper „Der Vetter aus Dingsda“ sowie des Balletts „Herzenstücke“ angesetzt, im Schauspielhaus stehen die Premiere von „Bin Nebenan“ sowie u.a. Aufführungen von Homo Faber, Love Letters und Pinocchio auf dem Programm. Außerdem soll es ein philharmonisches Konzert im Kieler Schloss geben.

• Hansestadt Lübeck

Die Hansestadt Lübeck hat einen Verbundantrag mit drei beteiligten Kultureinrichtungen und Veranstaltungsorten eingereicht. Mit dem Theater Lübeck, mit der Freilichtbühne in den Wallanlagen und dem Filmpalast Stadthalle-Cinestar ist das Quorum ausgeschöpft worden. Aufgrund der Bewertung durch das Gesundheitsamt Lübeck wird als Modellzeitraum die Zeit vom 15. Mai bis zum 20. Juni angestrebt. Neben Indoor-Veranstaltungen sollen in Lübeck auch Kulturveranstaltungen im Freien stattfinden: Die Freilichtbühne plant Open-Air-Veranstaltungen im Bereich Theater und Konzert sowie Lesungen. Das Theater Lübeck bietet in den Sparten Theater, Konzert und Oper neben Aufführungen an den gewohnten Spielstätten auch ein Freiluft-Programm auf der „Hofbühne“ an.

• Stadt Flensburg

In Flensburg wird es zwei weitere Modellprojekte mit der Theaterwerkstatt Pilkentafel und der Niederdeutsche Bühne Flensburg (NDB) geben: Die Niederdeutsche Bühne Flensburg ist eine plattdeutsche Amateurbühne mit einem ehrenamtlichen Ensemble aus 50 Mitgliedern. Im Projektzeitraum sind Aufführungen des Zwei-Personen-Stücks „Goot gegen Nordwind“ nach dem Brief-Roman von Daniel Glattauer sowie Aufführungen von zwei Gast-Solisten geplant.

Die Theaterwerkstatt Pilkentafel ist ein Freies professionelles Theater. Im Modellzeitraum sind die Sitzplätze auf 16 reduziert. Auf dem Spielplan stehen im Mai zwölf Veranstaltungen. Das Programm reicht von einem interaktiven Spiel („68 Entscheidungen“) über Einblicke in die Filmwerkstatt und Aufführungen von „Gevatter Tod, Gebrüder Grimm und Rilke – Variationen für Totenkopf und Cello“ bis hin zur Musik-Theater-Performance „Shower“.

• Kreis Stormarn

Das Kulturzentrum Schloss Reinbek ist das Modellprojekt im Kreis Stormarn. Die städtische Kulturarbeit ist dort konzentriert – diverse Programme sind in Planung: Konzerte, Lesungen, Poetry Slam, szenische Darstellungen und Kindertheater gehören dazu. Der dafür vorgesehene Ort ist der Festsaal im 1. Obergeschoss mit knapp 170 Quadratmetern. Zielgruppen im Rahmen des Modellprojektes sind schwerpunktmäßig Kinder und Jugendliche. Eine Konzertreihe ist als Abo-Reihe mit festem Publikum geplant.

• Kreis Plön

Filippos Erlebnisgarten ist mit dem Pilotprojekt „Konzert trotz Pandemie“ dabei. Gäste der Benefiz-Konzerte und Veranstaltungen auf diesem weitläufigen open-Air-Gelände bei Lütjenburg sehen sich einem gutem Sicherheitskonzept gegenüber: Schnelltests unmittelbar vor der Veranstaltung und vor Ort (eigene Teststation vor Ort vorhanden), personalisierte Tickets und feste Platzzuweisung. Zusätzlich erfolgt die Anmeldung zur Veranstaltung in der Luca-App. Darüber hinaus werden alle Beschäftigten vor Arbeitsbeginn regelmäßig getestet. Vor Veranstaltungen werden zudem Extra-Testungen vorgenommen.

• Als zweites Modellprojekt im Kreis Plön tritt das Amateurtheater „Die Laboer Lachmöwen“ an. Die Bewerbung wird von der Gemeinde Laboe unterstützt. Die Lachmöwen wollen eine niederdeutsche Inszenierung des Stücks „Scheit mi een bäten dod“ aufführen mit dem Schauspieler Christian Becker als Solo-Darsteller. Die Aufführungen sollen an drei Freitagen ab dem 30. April stattfinden. Ordnungspersonal wird dafür Sorge tragen, dass die Gäste zu den Tischen im Foyer oder zu den Plätzen im Saal gelangen. Es werden maximal nur 45 Gäste eingelassen. Die Eintrittskarten werden personalisiert verkauft. Das erfolgt über ein Datenblatt. So weit möglich wird auch die Luca-App zum Einsatz kommen.

• Kreis Dithmarschen

Das Elbeforum in Brunsbüttel ist ein Kultur- und Tagungszentrum. Es wird betrieben von der Volkshochschule Brunsbüttel. Durch ein vielseitiges Programm hat es überregionale Bedeutung in der darstellenden und bildenden Kunst mit seiner Stadtgalerie erlangt. Das Programm für die Modellphase sieht Konzerte, Kabarett, Kindertheater und Kleinkunst vor.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Beate Hinse | Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur


KIEL. Insgesamt sieben Modellprojekte im Sportbereich können ab 19. April an den Start gehen. Das hat Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack heute (13. April) auf einer Pressekonferenz mitgeteilt. Insgesamt 27 Kommunen und Sportvereine hätten sich beworben.

„Die sieben Projekte zeichnen sich durch ein sehr gutes und durchdachtes Konzept aus und umfassen sehr unterschiedliche Sportarten und Altersgruppen – darüber freue ich mich besonders. Die ausgewählten Projekte haben sich eng an den Vorgaben unseres Interessenbekundungsverfahrens und den darin genannten Bedingungen orientiert. Sie beinhalten unter anderem ein umfangreiches Testsystem, ein Kontrollsystem, Abbruchkriterien und werden wissenschaftlich ausgewertet.“

Beispielsweise habe der Sportverband Flensburg eine Zusage erhalten. Dort würden in den Bereichen Schwimmen, Dart und Tanz Modellprojekte starten können. Mit dabei sein werden auch das weibliche U16 Basketball-Team der Itzehoe Eagles und der Itzehoer Ruderclub. Der Eckernförder Sportverein wird ein weiteres Modellprojekt mit drei Fußballteams starten können.

„Eine der vielen guten Bewerbungen kam aus dem Kreis Dithmarschen vom SSV Hennstedt mit seiner Herren-Fußballsparte. Der Verein hat an alles gedacht: Er hat unser vorgegebenes Verfahren und die Bedingungen Absatz für Absatz erfüllt, hat die Genehmigung der Gesundheitsbehörde erwirkt, hat klare Angaben über den zeitlichen Verlauf gemacht, will eigene Schnelltests besorgen, eine IT-gestützte Kontaktnachverfolgung auf die Beine stellen und er hat deutliche Abbruchkriterien genannt.“

Darüber hinaus haben zwei Projekte aus Kiel die Zusage erhalten. Das sind jeweils Mehrsparten-Projekte vom Kieler Männerturnverein (KMTV) und dem Kieler Turnerbund (KTB). Dabei geht es um Projekte für alle Altersgruppen – von Kindern bis Senioren.

„Es gab noch weitere Bewerbungen, denen wir gern eine Zusage gegeben hätten, die aber aufgrund der hohen Inzidenzzahlen vor Ort leider nicht umgesetzt werden können. Ich möchte hier nur beispielhaft eine Bewerbung aus Neumünster nennen, bei der es unter anderem um Schwimmsport ging. Dennoch freue ich mich, dass das Modellprojekt aus Flensburg auch den Schwimmsport berücksichtigt und wir diese wichtige Sportart somit modellhaft ausprobieren.“

Klar sei bei allen Projekten: Sie würden selbstverständlich umfangreich vom Innenministerium begleitet, von den Gesundheitsämtern überwacht und müssten umgehend abgebrochen werden, wenn unter anderem die Inzidenzzahlen vor Ort zu stark anstiegen. Wissenschaftlich ausgewertet werde das Projekt von Professor Flatau von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Er arbeite dabei eng mit dem Sportmediziner Professor Weisser zusammen.

„Ich bin überzeugt davon, dass wir durch diese Projekte für den Sport wichtige Erkenntnisse sammeln werden. Wir wollen Sport möglich machen und brauchen dafür tragfähige und funktionierende Konzepte. Ich danke allen Bewerberinnen und Bewerbern ganz herzlich für ihre Arbeit, für ihre Zeit und den Willen, gemeinsam mit uns Wege für den Sport in Corona-Zeiten aufzeigen zu können.“

Verantwortlich für diesen Pressetext: Dirk Hundertmark / Tim Radtke | Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung

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