Werbung
...

Wirtschaft in West-Mecklenburg ist zufrieden

Add to Flipboard Magazine.
NO-Magazine
Bewerte den post

(CIS-intern) – Die westmecklenburgische Wirtschaft kann auf ein positives erstes Halbjahr 2015 zurückblicken. Die robuste Konjunktur des Vorjahres hält auch in den ersten Monaten 2015 an. Als besondere Schwerpunktthemen haben die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (IHK) und die Handwerkskammer Schwerin in diesem Halbjahr vor allem die Einführung des Mindestlohns, den Fachkräftemangel in der Region sowie die Entwicklung der Infrastruktur und der Konjunktur in den Blickpunkt genommen.

Foto: Edgar Hummelsheim, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwerin
Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin
Foto IHK Schwerin

 
Mindestlohn verursacht höhere Bürokratiekosten
Besonders beeinflusst hat die Wirtschaft im letzten halben Jahr der mit der Einführung des Mindestlohns verbundene bürokratische Mehraufwand. Auch in Westmecklenburg hatten die Unternehmer mit rechtlichen Unsicherheiten, offengebliebenen Fragen und erhöhten bürokratische Anforderungen wie z.B. die notwendigen umfangreichen Zeitdokumentationen zu kämpfen. Rund sechs von zehn IHK-Unternehmen stören sich laut einer Umfrage im Zusammenhang mit dem Mindestlohn an den bestehenden bürokratischen Pflichten. Daher werten es beide Kammern als positiv, dass das Bundesarbeitsministerium nun die Kritik der vergangenen Monate aufgreift und sowohl bei den Aufzeichnungspflichten als auch bei der Nachunternehmerhaftung nachbessern will.

Mehr noch als die Mindestlohnbürokratie stellt vor allem der Fachkräftemangel eine große Herausforderung für die Wirtschaft in Westmecklenburg dar. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und der Agentur für Arbeit, die Anwerbung ausländischer Fachkräfte sowie das Konzept der assistierten Ausbildung sollen helfen, die Auswirkungen des demografisch bedingten Fachkräftemangels zu mildern. In der  Bewertung von Unternehmen  stellen die Faktoren „Fachkräftemangel“ und „Arbeitskosten“ die größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen dar. Daher wird der Bereich der Personalplanung zum wichtigsten Themenfeld für viele Betriebe und Unternehmen. „Bisher noch nicht genutzte Potentiale, zum Beispiel von Geringqualifizierten müssen weitestmöglich erschlossen werden. Qualifizierung und Weiterbildung müssen dort gefördert werden, wo die Anforderungen der Betriebe derzeit noch nicht erfüllt werden können“, so Edgar Hummelsheim, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwerin.
 
Bedarfsgerechter Ausbau der Verkehrsinfrastruktur kommt voran
Für die Wirtschaft in Westmecklenburg ist der Lückenschluss der A 14 zwischen Schwerin und Magdeburg ein zentrales Verkehrsprojekt, um die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Region zu befördern. Schon seit Jahren engagieren sich daher die Wirtschaftskammern in Schwerin, Potsdam und Magdeburg gemeinsam für den Lückenschluss und die Fertigstellung der Wachstumsachse A 14. Hier konnten im ersten Halbjahr 2015 einige Erfolge erzielt werden. So wurde am 23. Juni 2015 auf der A14 der Spatenstich für den Bauabschnitt von Grabow zur Landesgrenze Mecklenburg-Vorpommerns gesetzt. Mit Erreichen der Landesgrenze wurde die symbolische Verantwortung für die Bauüberwachung nun an die Brandenburgische Wirtschaft übergeben.

„Mecklenburg-Vorpommern hat seine Hausaufgaben gut gemacht“, freut sich Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin. Erfreulich ist bei diesem Projekt auch die Freigabe des Autobahnkreuzes A14/A24, die am 26. Juni 2015 erfolgte. „Dieses Autobahnkreuz ist für unsere überregional tätigen Unternehmen von großer Bedeutung. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Integration der westmecklenburgischen Wirtschaft in die Metropolregion Hamburg, da die A 24 die direkte Verkehrsachse nach Hamburg ist.“ ergänzt Eisenach. Jetzt erwarten die Kammern auch im Zuge der Bundesverkehrswegeplanung, dass dieses Verkehrsprojekt zügig abgearbeitet wird. Dazu ist eine sichere und voll auskömmliche Finanzierung von unverzichtbarer Bedeutung. Der Bundesverkehrswegeplan geht bereits im Herbst dieses Jahres in die nächste Beteiligungsrunde. Für die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin und die Handwerkskammer Schwerin wird dieses Thema einen Arbeitsschwerpunkt darstellen, um den bedarfsgerechten Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Westmecklenburg den Interessen der Unternehmen entsprechend voranzubringen.

Kontrovers wird zur Jahresmitte nicht nur die Straßenentwicklung, sondern auch die Raumplanung des Landes Mecklenburg-Vorpommern diskutiert. Im Prozess der Fortschreibung des Landesraumentwicklungsprogramms wurde Ende Juni der zweite Entwurf veröffentlicht. Das öffentliche Beteiligungsverfahren dauert nun bis Ende September. Auch in diesem Bereich werden sich die Wirtschaftskammern Schwerins aktiv einbringen, um die Interessen der westmecklenburgischen Wirtschaft zu stärken.

Stabile Konjunktur in Westmecklenburg
Der Ausbau der Infrastruktur und die Bereitstellung hochwertiger Gewerbe- und Industrieflächen sind erforderlich, um die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen in Westmecklenburg zu sichern und weiter zu beflügeln. Zurzeit beurteilt eine deutliche Mehrheit der Firmen branchenübergreifend ihre aktuellen Geschäfte als befriedigend bis gut. Lediglich acht Prozent der IHK-Unternehmen teilen diese Beurteilung nicht. Weniger eindeutig fallen die Einschätzungen jedoch für die erwartete Geschäftsentwicklung aus. Hier rechnen noch acht von zehn Unternehmen mit einem besseren oder gleich bleibenden Geschäftsverlauf in den nächsten zwölf Monaten.

Eine ähnliche Situation stellt sich im Handwerk dar. Insgesamt hat im ersten Halbjahr eine sehr große Mehrheit von 85 Prozent der befragten Betriebe ihre aktuelle geschäftliche Lage als gut oder befriedigend eingeschätzt. Im Ausblick auf den Sommer erhöht sich dieser Anteil  sogar noch auf 90 Prozent. Überdurchschnittlich gute Bewertungen finden sich bei den Bauhandwerkern und in den befragten Betrieben des Ausbauhandwerks.

Im Bereich der Dienstleistungsunternehmen fielen die Aussagen zu Investitions- und Beschäftigungsplanung besonders positiv aus, womit dieser Sektor in Westmecklenburg sowohl bei der Bewertung der aktuellen Geschäftslage als auch bei den Erwartungen für die weitere Entwicklung führend ist. Industrie- und Handelsunternehmen hingegen sind im Blick auf weitere Investitionen zurückhaltender. Insgesamt planen aber auch Unternehmen aus diesen Wirtschaftsbereichen, ihre Beschäftigten weit überwiegend zu halten. „Trotz verhaltener Erwartungen befinden wir uns auf einem stabilen Niveau und schauen mit Zuversicht in das zweite Halbjahr 2015“, beschreibt Siegbert Eisenach die aktuelle Wirtschaftslage.

Nicht die geringste Veränderung zeigt sich bei der Beschäftigungssituation im Handwerk. Wie im Vorjahr geben 80 Prozent der Betriebe an, dass die Belegschaftszahlen gleich geblieben sind, 13 Prozent melden einen Rückgang.

Die Westmecklenburger Wirtschaft blickt größtenteils optimistisch in die Zukunft. “Die guten Konjunkturwerte auch im zweiten Halbjahr 2015 zu halten oder sogar zu verbessern ist unser erklärtes Ziel“, sind sich Hummelsheim und Eisenach für die Wirtschaftskammern in Westmecklenburg einig.

Presse Handwerkskammer Schwerin

Nächster Beitrag

Schleswig-Holstein: Mehr Behandlungen wegen Hautkrebs

(CIS-intern) – Im Jahr 2013 gab es fast 3 060 vollstationäre Krankenhausaufenthalte von Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern aufgrund von Hautkrebs. Im Vergleich zum Jahr 2008 ist das ein Zuwachs um 19 Prozent, so das Statistikamt Nord. Die Zahl der auf ein bösartiges Melanom („schwarzer“ Hautkrebs) zurückgehenden Klinikaufenthalte sank leicht auf rund […]