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pro familia zum Frauentag: Geflüchtete Frauen nehmen ihr Recht auf Beratung zunehmend wahr

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Logo: pro familia(CIS-intern) –Die vor Krieg und Terror geflüchteten Frauen wenden sich bei Fragen rund um Partnerschaft, Sexualität, Verhütung und Schwangerschaft zunehmend an die landesweit 12 pro familia-Beratungsstellen. Zwar geht die Zahl der Neuankömmlinge zurück, doch die Zufluchtsuchenden der beiden Vorjahre sind erst jetzt im deutschen Gesundheitssystem angekommen. Darauf weist pro familia Schleswig-Holstein am Internationalen Frauentag hin. „Dass asylsuchende Frauen ihre Rechte nicht nur kennen, sondern diese auch wahrnehmen, war ein wichtiges Ziel unserer Informationsangebote im Vorjahr“, berichtet Dagmar Steffensen, stv. Geschäftsführerin des Landesverbandes. „Diese Arbeit zeigt nun ihre positive Wirkung. Der Bedarf an Beratung für diese Personengruppe macht sich in unseren Beratungsstellen bemerkbar.“

Logo: pro familia

Als führender Fachverband zu diesem Themenbereich hat pro familia 2016 in verschiedenen Einrichtungen der Flüchtlingshilfe einen grundlegenden Einblick in das deutsche Hilfesystem angeboten. In kleinen Gruppen ermöglichten Fachkräfte Information und Austausch rund um sexuelle Gesundheit, Schwangerschaft und sexuelle Gewalt. „Dabei haben wir deutlich gemacht, dass vonseiten der BeraterInnen Schweigepflicht besteht, die Beratung kostenfrei und auf Wunsch anonym ist“, sagt Steffensen. „Wie sich jetzt zeigt, konnten wir Verunsicherungen und Vorbehalte abbauen und die Frauen ermutigen, sich bei Fragen und Problemen professionellen Rat zu holen. Auch das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gelungenen Integration.“

Eine steigende Nachfrage verzeichnet der Landesverband im Bereich der Beratung zu Schwangerschaft und Geburt, insbesondere zur Mutter-Kind-Stiftung, sowie bei den Beratungen zum Thema Verhütung und der möglichen Kostenübernahme rezeptpflichtiger Verhütungsmittel. „Diese Gespräche benötigen deutlich mehr Zeit, sowohl in der Vor- und Nachbereitung als auch Durchführung, und sind daher auf Dauer nicht allein mit Spenden finanzierbar. Eine finanzielle Förderung ist dringend notwendig“, betont Steffensen. „Vom Land wurden kurzfristig zusätzliche Mittel bereit gestellt, die unsere Arbeit sehr unterstützen.“ Eine große Herausforderung sei vor allem die sachgerechte Übersetzung. Selbst hochqualifizierte Dolmetscherinnen seien nicht immer in der Lage, in diesem sensiblen Themenbereich angemessen zu formulieren. Ist gerade keine Dolmetscherin verfügbar, nutzen BeraterInnen das Telefon-Dolmetschen und das Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) www.zanzu.de, um Ratsuchenden zeitnah und fachgerecht helfen zu können.

Ein großer Informations- und Gesprächsbedarf besteht bei jungen Flüchtlingen. Dies zeigte sich bereits 2016 in den Projekten sexualpädagogischer Teams in der Kooperation mit Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen. Hier konnte pro familia über das deutsche Gesellschaftssystem und den Umgang mit den Themen Partnerschaft und Sexualität sowie über Werte wie Gleichberechtigung der Geschlechter und Selbstbestimmung informieren. Dazu gehörte, die hierzulande plakative Darstellung von Sexualität zu erläutern, um das Verhalten junger Mädchen und Frauen angemessen einordnen zu können. Für die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer zu sensibilisieren, auch im Sinn einer Prävention gegen sexuelle Gewalt, ist Ziel dieser Angebote. „Ein fachlich fundierter Austausch ist daher für die Integration unerlässlich“, betont Steffensen. „In offener Gesprächsatmosphäre können sehr persönliche Anliegen und Fragen mit den Experten besprochen werden. Auch die Rechte von Frauen und sexuelle Gewalt können so thematisiert werden. Mit unseren Angeboten wollen wir die Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen fördern und zum Schutz vor sexueller Gewalt beitragen.“

Informationen für Zufluchtsuchende, Flyer in mehreren Sprachen, kostenlos, bei pro familia unter:
www.profamilia.de/fachpersonal/beraterinnen/beratung-von-fluechtlingen.html

In Itzehoe, Husum und Flensburg beteiligt sich pro familia an Aktionen zum Frauentag.
Weitere Informationen: pro familia Schleswig-Holstein, Marienstr. 29-31, 24937 Flensburg

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