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POL-IZ: 200312.1 Itzehoe: Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2019 für die Kreise Steinburg und Dithmarschen

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Itzehoe (ots) – 1. Details der PKS für den Kreis Steinburg

Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten im Kreis Steinburg ist mit 7.333 im
Jahr 2019 (2018: 6.986) um fünf Prozent gestiegen, während im Landesdurchschnitt
ein Rückgang um 1,8 Prozent zu verzeichnen war. Der Kreis rangiert im Vergleich
der Häufigkeitszahlen Schleswig-Holsteins im Mittelfeld – die Gefahr, im Kreis
Steinburg Opfer einer Straftat zu werden, ist deutlich geringer als in vielen
anderen Teilen des Landes. Mit 58,3 Prozent ist die Aufklärungsquote leicht
gestiegen (2018:57,8), mehr als die Hälfte aller Taten konnte geklärt werden.
Die im Zuge von Straftaten insgesamt entstandene Schadenssumme hat sich im
Vergleich zum Vorjahr (6,2 Millionen) verdoppelt (12,8 Millionen). Dies ist mit
einem Verfahren im Bereich der Wirtschaftskriminalität zu erklären, das allein
einen Schaden von mehr als fünf Millionen ausmachte.

Diebstahlsdelikte nehmen mit 32,3 Prozent und 2.370 Fällen weiterhin den größten
Anteil an den bekannt gewordenen Straftaten ein, haben allerdings den
niedrigsten Stand der letzten 10 Jahre erreicht. Der Rückgang erfolgte
insbesondere im Bereich der Ladendiebstähle, der Diebstähle von Fahrrädern und
an und aus Fahrzeugen. Die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle ist erstmals
seit 2014 angestiegen und liegt mit einem Zuwachs von 34 Taten gegenüber 2018
nun bei 193 Einbrüchen. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich beträgt
23,3 Prozent (Vorjahr: 28,9 Prozent).

Im Bereich der Rohheitsdelikte werden mit 1.089 Fällen lediglich fünf mehr als
2018 notiert. Darunter haben die Körperverletzungsdelikte mit 788 Fällen den
höchsten Anteil und liegen etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Zahl der Brandstiftungen und der Brandermittlungen ging leicht zurück (von
34 auf 31 Fälle), während bei den Sachbeschädigungen ein deutlicher Zuwachs auf
894 Taten zu verzeichnen war (2018: 785).

In 44 Fällen ermittelte die Polizei wegen des Widerstandes gegen
Vollstreckungsbeamte (2018:31), etliche Taten ereigneten sich unter dem Einfluss
von Alkohol.

Ein erheblicher Anstieg erfolgte im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle
Selbstbestimmung – 150 Delikte wurden notiert, 54 mehr als im Vorjahr. Die
Zunahme begründet sich unter anderem durch hohe Zahlen bei der Verbreitung, dem
Erwerb, dem Besitz und der Herstellung kinderpornographischer Schriften mit 35
Fällen im Berichtsjahr, durch den Anstieg exhibitionistischer Handlungen und der
sexuellen Belästigungen.

Die Zahl der erfassten Vermögens- und Fälschungsdelikte ist leicht um 37 Fälle
auf 1.381 gestiegen. Den Hauptanteil daran hat der Betrug mit 1.053 Taten, in
426 Fällen war das Internet Tatmittel.

Mit 536 Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz notierte die Polizei einen
deutlichen Zuwachs (+80), die meisten Taten standen im Zusammenhang mit dem
Besitz von Cannabis. 2019 gab es keinen Drogentoten im Kreis Steinburg, Heroin
spielt im Berichtszeitraum keine Rolle.

In 2019 waren 285 Vermisstenfälle und 192 Todesfälle zu bearbeiten, sieben
Straftaten gegen das Leben wurden erfasst, vier mehr als im Vorjahr. In einem
Fall lag die Tatzeit in 2017 (Tötungsdelikt in Dammfleth) und viermal in 2018.

2018 wurden 3.130 Tatverdächtige ermittelt, 629 davon waren jünger als 21 Jahre.
Jugendtypische Taten waren Raubdelikte, Sachbeschädigungen, Diebstahl und
Körperverletzungen. Im Kreis Steinburg gingen 41,4 Prozent der Raubdelikte und
31,7 Prozent der Diebstähle auf das Konto von Menschen unter 21 Jahren. Der
Anteil der Nichtdeutschen an den Tatverdächtigen im Kreis Steinburg betrug 20
Prozent (2018: 19,7 Prozent), es wurden 627 nichtdeutsche Tatverdächtige erfasst
(zuvor 568). Ein Viertel der Tatverdächtigen war weiblich, drei Viertel
männlich, 12 Prozent von ihnen galten als Konsumenten harter Drogen.

2. Details der PKS für den Kreis Dithmarschen

Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten im Kreis Dithmarschen liegt mit 6.786
im Jahr 2019 (2018: 7.224) deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (-6,1
Prozent). Im Landesdurchschnitt war ein Rückgang um 1,8 Prozent zu verzeichnen.
Der Kreis rangiert im Vergleich der Häufigkeitszahlen Schleswig-Holsteins auf
Platz fünf – die Gefahr, in Dithmarschen Opfer einer Straftat zu werden, ist
deutlich geringer als in vielen anderen Teilen des Landes. Die Aufklärungsquote
ist von 57,6 Prozent auf 58,3 gestiegen – damit konnte in 2019 erneut mehr als
die Hälfte aller Straftaten aufgeklärt werden. Die im Zuge der Begehung von
Straftaten entstandene Schadenssumme ist um 2,2 Millionen auf 5.604.427
gesunken.

Diebstahlsdelikte machen mit 34 Prozent und 2.307 Fällen weiterhin den größten
Anteil an den bekannt gewordenen Straftaten aus, haben allerdings den
niedrigsten Stand der letzten 10 Jahre erreicht. Der Rückgang ist insbesondere
im Bereich der Diebstähle unter erschwerenden Umständen zu verzeichnen. In 2019
werden hier 855 Fälle registriert, das sind 117 weniger als 2018. Während es im
Bereich der Diebstähle an und aus Kraftfahrzeugen ein Plus von 28 Taten gab,
sank die Zahl der Fahrraddiebstähle (-169), der Ladendiebstähle (-85) und der
Wohnungseinbrüche (-12). Die Aufklärungsquote ist in diesem Deliktsbereich auf
32,3 Prozent gefallen (Vorjahr: 34,3), liegt aber weiterhin über dem Landeswert
von 29,6 Prozent.

Im Bereich der Rohheitsdelikte werden mit 1.085 Fällen 101 weniger (-8,5
Prozent) als 2018 notiert. Körperverletzungen bilden in diesem Deliktsbereich
den absoluten Schwerpunkt. 845 Taten (2018: 919) gelangten der Polizei zur
Kenntnis, 74 weniger als im vergangenen Jahr. Die Zahl der Raubtaten (35) liegt
etwa auf dem Niveau des Vorjahres (33).

Die Zahl der erfassten Vermögens- und Fälschungsdelikte ist leicht um 3 Prozent
auf 1.207 gestiegen. Den Hauptanteil hieran hat der Betrug mit 914 Taten (2018:
820). Innerhalb dieses Deliktsbereiches nahm die Zahl der Waren- und
Warenkreditbetrügereien zu (+10,4 Prozent), hingegen gab es deutlich weniger
Schwarzfahrer (-16,4 Prozent) und Urkundenfälschungen (-31,2 Prozent). Von den
Betrugstaten konnten 704 aufgeklärt werden, die Aufklärungsquote im
Betrugsbereich liegt damit bei 77 Prozent (Vorjahr: 71,3 Prozent).

In 2019 bearbeitete die Kripo zwei Tötungsdelikte (fahrlässige Tötungen) und
führte Ermittlungen in 50 Brandsachen. Die Zahl der Sexualstraftaten stieg
leicht auf 118 Fälle an (2018: 108), 105 dieser Taten klärte die Polizei auf.

Im Jahr 2019 werden 48 Fälle der Wirtschaftskriminalität zugeordnet (Vorjahr:
63), die Schadenssumme sinkt um drei Millionen auf 0,8 Millionen.

Die Zahl der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz liegt mit 335 Taten etwa
auf dem Niveau des Vorjahres (339). Der Handel mit und der Besitz von Cannabis
stehen zahlenmäßig deutlich im Vordergrund. In 2019 gab es im Kreis Dithmarschen
einen Todesfall durch die Einnahme von Betäubungsmitteln.

Weiterhin bearbeitete die Polizei 890 Sachbeschädigungen, davon 112 Taten durch
Graffiti, 239 Beleidigungen und 50 Widerstände gegen oder Angriffe auf
Vollstreckungsbeamte (2018: 55).

2019 wurden 2.996 Tatverdächtige ermittelt, drei Viertel von ihnen waren
männlich, 738 (2018: 734) jünger als 21 Jahre. Jugendtypische Taten sind
Raubdelikte, Diebstahl und Körperverletzungen. Im Kreis Dithmarschen gingen 53,5
Prozent der Fahrraddiebstähle und 45,8 Prozent der Raubtaten auf das Konto von
Menschen unter 21 Jahren. Der Anteil der Nichtdeutschen an den Tatverdächtigen
im Kreis Dithmarschen betrug 16,1 Prozent (2018: 18,2 Prozent), es wurden 482
nichtdeutsche Tatverdächtige erfasst (zuvor 577).

3. Details der PKS der Behörde insgesamt

In den Kreisen Steinburg und Dithmarschen sind die Fallzahlen insgesamt leicht
gesunken – um 91 Fälle und damit 0,6 Prozent, die Zahl der aufgeklärten Fälle
ist um 31 (+0,4 Prozent) minimal gestiegen. Die Aufklärungsquote von 58,3
Prozent (2018: 57,7) war höher als das Landesmittel von 54,7 Prozent (2018: 54,5
Prozent). Mit diesen Zahlen ist die Polizeidirektion Itzehoe nach der
Ratzeburger Polizeidirektion die zweitsicherste im Land.

4. Sonstige Informationen

Unter dem Begriff SÄM-Delikte erfasst die Polizei Straftaten zum Nachteil
älterer Menschen, hierzu gehören die Betrugsmasche des Enkeltricks und die des
falschen Polizeibeamten. Die Fallzahlen hierzu lassen sich nicht aus der
Polizeilichen Kriminalstatistik (Ausgangsstatistik) ableiten, sondern werden
lediglich aus dem polizeilichen Vorgangsbearbeitungssystems (Eingangsstatistik)
herausgefiltert. Aufgrund der Modalitäten für die Dateneingabe in das
Bearbeitungssystem besteht keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit
der im folgenden genannten Zahlen, bei denen es sich um aktuelle Lagedaten
handelt. In 2019 erfasste die Polizeidirektion Itzehoe 273 Fälle, Versuche und
vollendete Taten, in denen Täter gegenüber ihren Opfern als falscher
Polizeibeamter auftraten. Die im Zuge der Taten entstandene Schadenssumme lässt
sich derzeit nicht beziffern. Als Enkel traten Betrüger in 2019 42-mal auf, auch
hier ist die Nennung der Schadenshöhe nicht möglich.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 der Polizeidirektion Itzehoe ist als
Gesamtwerk im Internet abrufbar: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregi
erung/POLIZEI/DasSindWir/PDen/Itzehoe/itzehoe_index.html

Merle Neufeld

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Itzehoe
Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
Große Paaschburg 66, 25524 Itzehoe
Telefon: +49 (0) 4821 602 – 2010
Mobil: +49 (0) 171 290 11 07
E-Mail: pressestelle.itzehoe@polizei.landsh.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/52209/4546135
OTS: Polizeidirektion Itzehoe

Original-Content von: Polizeidirektion Itzehoe, übermittelt durch news aktuell

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