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„La Bohème“ in Lübeck- gefeierte Große Oper

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(CIS-intern) – Von Horst Schinzel Der italienische Komponist Giacomo Puccini (1858 – 1924) war zwar nie zuvor in Paris, aber er hat in seiner 1896 uraufgeführten Oper „La Bohème“ das Viertel Montmartre und das Quartier Latin sehr bildhaft geschildert – szenisch wie musikalisch. Die Helden seiner Geschichte sind arme Möchtegern-Künstler, die nicht einmal heizen können.

In diese jugendliche Gruppe gerät mehr oder minder zufällig die kaum minder arme Näherin Mimi Und verliebt sich in den angehenden Dichter Rodolfo. Die Gruppe feiert im Quartier Latin fröhlich Weihnachten. Aber bald holt die raue Wirklichkeit sie wieder ein. Mimi ist sterbenskrank an Tuberkulose, und Rudolfo bald ihrer überdrüssig. Und da sind noch das Freudenmädchen Musettta und der Maler Marcello, in deren Beziehung es ständig kracht. In einer herzzerreißenden Szene stirb Mimi.

Fotos Oliver Fantitsch

Diese Geschichte hat seit fast 120 Jahren ungezählte Opernbesucher zu Tränen gerührt. In Lübeck setzt der italienische Regisseur Paolo Micciche – der als Spezialist vor allem für Freiluftaufführungen gilt – vor allem auf die romantischen Hintergründe dieses Musikwerks. Seine Insznierung schafft mit Hilfe von Videos weite Räume, in die es fast die ganze Aufführung über heftig hinein schneit. Und in diesen Räumen sind dem Regisseur wunderbare Bilder gelungen. Das gilt insbesondere für die Weihnachtszene auf zwei Ebenen im Quartier Latin, in dem sich ein buntes Völlchen – der Opernchor wurde wieder von Joseph Feigl einstudiert – in den Kostümen von Beate Tamchina tummelt. Sogar eine Militärkapelle bläst und trommelt zum Zapfenstreich.

Im Mittelpunkt dieser Einstudierung stehen zwei herausragende Gäste: Die Britin Anna Patalong als Mimi und der Italiener Gabriele Mangione als Rudolfo. Sie verfügt über einen breit angelegten Sopran, und ihre Stimme kennt auch in den Höhen keine Probleme. Er ist vor allem ein begnadeter Spieltenor mit voll tönender schöner Stimme ohne jede Härten. Diesen beiden Gästen stehen die Ensemble-Mitglieder Evmorfia Metaxaki, Gerard Quinn, Steffen Kubach und Taras Konoshchenko in Nichts nach.

Am Pult steht Lübeck vormaliger Generalmusikdirektor Roman Brogli-Sacher. Er betont die schmetternden Teile in der Komposition. Generell lässt er das Orchester einmal mehr viel zu laut spielen. Das übertönt so über weite Strecken die Solisten. Da wäre weniger mehr.
Das Premeirenpublikum ist begeistert, geizt nicht mit Szenenbeifall und feiert nach Schluss alle Beteiligten.

Weitere aufführungen
30 . Oktober, 18 Uhr, 7.November, 19.30 Uhr.

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