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Jetzt wird das Jakobs-Kreuzkraut bekämpft

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(CIS-intern) Horst Schinzel – Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein startet eine großangelegte naturschutzverträgliche Kampagne gegen das giftige Jakobs-Kreuzkraut (JKK) und richtet ein landesweites Beratungs- und Forschungszentrum ein. “Damit sind wir landes- und sogar bundesweit die erste Organisation, die das Problem der massiven Ausbreitung der heimischen Pflanzenart planvoll und konsequent anpackt: ökologisch sinnvoll und zukunftsweisend”, sagte die Landtagsabgeordnete und ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende der Stiftung Naturschutz, Sandra Redmann, auf der Landespressekonferenz im Kieler Landeshaus.
Schon seit mehreren Jahren arbeitet die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein aktiv an der umweltverträglichen Eindämmung des JKK.

Foto: Bernd Kasper / pixelio.de

Von der heimischen Wildpflanze können unter besonderen Umständen Gefahren für die menschliche Gesundheit ausgehen. Das hat die standardisierte Reihenuntersuchung von Sommerhonigen im letzten Jahr gezeigt. So wurden in einzelnen Proben erhöhte Werte sogenannter Pyrrolizidin-Alkaloide (PAs) im Sommerhonig nachgewiesen. In 65 Prozent der positiven Proben stammten die PAs vom Jakobs-Kreuzkraut, das den Honigbienen offenbar als Trachtpflanze gedient hat. Diese Daten waren für die Stiftung der Anlass, jetzt ein Kompetenzzentrum einzurichten.

Als Leiter wurde mit dem Diplom-Chemiker und Umweltmanager Dr. Aiko Huckauf ein ausgewiesener Fachmann verpflichtet. Der Experte hatte bereits im Vorjahr Imker im Auftrag der Stiftung Naturschutz im Umgang mit JKK beraten. Huckauf hat unter anderem ein mehrköpfiges Wissenschaftlerteam um Prof. Dr. Tim Diekötter von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), den Landesverband Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker e. V. und den Landesnaturschutzbeauftragten Dr. Holger Gerth, der selbst Imker ist, ins Boot geholt.

Erfolgversprechend könne im Umgang mit JKK nur eine Maßnahmen-Bündelung sein, sind sich die Fachleute einig. Deshalb hat Huckauf für die Stiftung ein 10-Punkte-Programm erarbeitet, das Akutmaßnahmen zur JKK-Eindämmung ebenso beinhaltet wie die Beratung Betroffener und die mehrjährige systematische Erforschung des Phänomens JKK. Darüber hinaus werden hier alle bundes- und europaweit vorliegenden Erkenntnisse gebündelt und ausgewertet. In Kooperation mit der CAU werden verschiedene Bekämpfungsverfahren und der Einsatz biologischer Gegenspieler wie zum Beispiel des Flohkäfers (Longitarsus jacobaeae) und des Jakobskrautbärs (Tyria jacobaeae) erprobt. In Kooperation mit am Vertragsnaturschutzmuster “Ackerlebensräume/ “Bienenweide” teilnehmenden Imkern werden Honigproben und Produktionsparameter untersucht. Ziel dieser Forschungen ist die Erstellung zweier Praxisleitfäden “JKK – naturverträglich aufhalten” und “Imkern trotz JKK”.

Genauso wichtig ist aber, Honigbienen und anderen Blütenbesuchern in Schleswig-Holstein wieder ein breites Alternativangebot zu JKK auf ihrem Speiseplan zu bieten. Hierzu hat die Stiftung Naturschutz Projekte wie “Blüten für Bienen”, “BlütenMeer 2020” und  “BienenReich Schleswig-Holstein” gestartet. Das Land arbeitet der “Vermaisung” flankierend mit seinem Vertragsnaturschutzprogramm entgegen. Die durch jahrzehntelange Intensivlandwirtschaft “ausgeräumte”  Agrarlandschaft bietet nach der Rapsernte im Mai kaum noch genügend Nahrung für die Honigbiene und ihre wilden Verwandten”, erklärt Huckauf, “da bleibt den Honigbienen oftmals nichts anderes übrig, als die eigentlich ausgesprochen unattraktive Trachtpflanze Jakobs-Kreuzkraut anzufliegen.”
Selbstverständlich bietet die Stiftung Naturschutz mit dem Imkertelefon auch in diesem Jahr wieder fachkompetente Beratung an, erarbeitet rasch Lösungen und koordiniert ihre Akutmaßnahmen – auch wenn sich im vergangenen Jahr mehr als 60 Prozent der Anrufe gar nicht um Flächen der Stiftung Naturschutz, sondern anderer Eigentümer drehten.

“Die heimische Wildpflanze komplett auszurotten ist unrealistisch”, betont Huckauf, “es geht darum, ihren Wildwuchs zu beherrschen und Gefahren zu minimieren”. Einen Königsweg, wie JKK am besten ausgebremst werden kann, gibt es derzeit nicht. “Aber die Stiftung Naturschutz stellt als erste und einzige Organisation Personal und Mittel bereit, um – auch mit Hilfe der Wissenschaft – Antworten auf die offenen Fragen und Lösungen für die bekannten Probleme zu finden”, ergänzt der Geschäftsführer der Stiftung Naturschutz, Dr. Walter Hemmerling

Das Jakobs-Kreuz-Kraut hat sich insbesondere im Schwartau-Tal am Rande des Barkauer Sees ausgebreitet, Dort durfte es bisher aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht gemäht werden.

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