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Eutin: Ein feuriger „Troubadour“ umjubelt

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(CIS-intern) – Von Horst Schinzel Als sich Eutins Intendantin Dominique Caron entschied, Verdis Oper „Il trovatore“ – Der Troubadour – auf den Spielplan zu heben, war sie sich gewiss darüber klar, dass Vergleiche gezogen werden würden. Vergleiche mit der letztjährigen Freiluftaufführung in Kiel, aber auch mit der diesjährigen Inszenierung in Salzburg. Da war es naheliegend, nach einem Alleinstellungsmerkmal zu suchen. Und das hat sie gemeinsam mit ihrem Lichtdesigner Klaus Emil Zimmermann in lodernden Flammen auf der Bühne gefunden. Über die dafür erforderliche Technik haben nicht nur die regionalen Zeitungen, sondern auch das Regionalfernsehen des norddeutschen Rundfunks ausführlich berichtet Flammen, die an diesem Premieren-Freitagabend das blutrünstige Geschehen auf der Bühne stimmungsvoll ergänzten.

Blutrünstiges Geschehen: Die Crux dieser Oper ist, das die Handlung verworren und schwer zu verstehen ist. Um so weniger, als es in Eutin an einer Übertitlungsanlage fehlt. Erläuterungen über Lautsprecher und im Programmbuch helfen da nur bedingt weiter.

Foto: Urheber Pressedienst Ostholstein

Immerhin: Dieser Abend war warm und anfänglich auch trocken. Und alle hatten wohl erwartet, dass es auch trocken bleibt. Aber bald nach Beginn des zweiten Teils kam der eigentlich erst für Sonntagnachmittag erwartete Regen. Und weil ausnahmsweise darauf verzichtetet worden war, nach der Pause die lästige Plane über den Orchestergraben zu ziehen, musste Generalmusikdirektor Urs Theus abklopfen und dies nachholen lassen Glücklicherweise blieben die Schauer bis zum Schluss leicht
Und beeinträchtigten das eindrucksvolle Spiel nicht.

Dominique Caron hat dies überaus wirkungsvoll auf die Bühne gebracht. Dabei hat sie insbesondere den von Carsten Bowien einstudierten Chor in seinem Auftreten auf den musikalischen Inhalt reduziert. In dem durch seine Stimmkraft beeindruckenden Solisten-Ensemble ragt vor allem Milana Butaeva als Zigeunerin Azucena durch die Wildheit ihrer Darstellung heraus. James Tolksdorf ist schon von der Statur, aber auch mit seinem volltönenden Bariton ein auffallender Graf Luna. Als Leonora gefällt einmal mehr Romelia Lichtenstein. Charles Kim als der Troubadour singt ausnehmend schön und gefällt durch seine Darstellung. Christoph Woo und Annette Hörle als örrleals Ines werden ihren Rollen voll gerecht.

Dem ad hoc aus Musikern aus ganz Norddeutschland zusammengestellten Orchester hätte man mehr gemeinsame Proben wünschen mögen. So spielten die Musiker zwar durchweg korrekt, aber man vermisste doch das südliche Feuer – von Italitanitá gar nicht zu reden. Und der Dirigent hat4e mehr als einmal sichtlich Probleme, seine Musiker und das Geschehen auf der Bühne zusammen zu halten.

Bedauerlicherweise waren bei dieser Premiere doch etliche Plätze leer geblieben. An die achthundert Ehrengäste füllten mehr als die Hälfte im weiten Rund. Und alle waren sehr beeindruckt, geizten nicht mit Szenenbeifall. Zum Schluss erhob sich ein Beifallsturm. Alle Beteiligten wurden umjubelt

Weitere Aufführungen
6.,12., 19,26. Juli, 2. und 8. August, jeweils 20 Uhr, 6. August, 19 Uhr

PM: Horst Schinzel

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