Der Winter war für uns Menschen lang und kalt, und auch die Eekholter Störche müssen es so empfunden haben, denn als die Temperaturen Anfang März stiegen und es kurzzeitig richtig warm wurde, begannen die Störche emsig und ziemlich unvorbereitet auf den plötzlichen Wetterumschwung mit dem Nestbau.
Eilig wurde alles gesammelt, was an Material für die Nestausstattung zu finden war, darunter auch Grassoden mit feuchter Erde, krumme und viel zu kurze Stöckchen.
Die Tierpfleger mussten helfen und konnten gar nicht schnell genug geeignetes Nistmaterial, vor allem passende Lärchenzweige, Pfeifengras und Moos anbieten. Kaum waren die Nester annähernd ausgestattet, wurden auch schon überstürzt die ersten Eier gelegt – im Verhältnis zu den Vorjahren ca. 3 Wochen zu früh! Ein Ei landete sogar wohlbehalten auf dem Boden neben dem Nest, weil dieses noch im Rohbau war.
Fotos: Wolf v. Schenck
In der Regel legen Störche 4 – 5 Eier und brüten ca. 32 Tage. Das Storchenpaar löst sich beim Brutgeschäft ab, so dass jeder Vogel in Ruhe Futter aufnehmen kann.
Am Freitag, 20. April saßen morgens zur Freude der Tierpfleger 2 niedliche Storchenküken in grauem Daunenkleid im Nest, und auch schon das 3. Storchenküken war dabei, das Licht der Welt zu erblicken. Die Störchlein können schon gleich nach dem Schlupf mit ihren noch weichen Schnäbeln ganz zart klappern, wobei sie ihren Kopf nach hinten werfen und dabei manchmal das Gleichgewicht verlieren und ins weiche Nest kullern. Die verbliebenen beiden Eier wurden noch weiter bebrütet – die Jungen sitzen unter dem Gefieder der Storcheneltern, und gleichzeitig bekommen die Eier die gewohnte Wärme.
Am Montag morgen, 23.04.12, konnte unsere Tierpflegerin Anna Behrens beim Füttern der Störche zuschauen, als sich das 4. Küken mit seinem speziellen Eizahn, der sich auf der Spitze des kleinen Schnabels befindet, von innen mühevoll ein Loch in die harte Eischale pickte und sich dann unter mehreren Ruhepausen den Weg ins Leben verschaffte.
Mit kleinen Fischen und Fleischbrei bieten die Tierpfleger jetzt schnabelgerechtes Futter an, das von den Alttieren aufgenommen und an die Jungen verfüttert wird, so dass aus einem Küken von anfangs ca. 60 g in nur 6 – 8 Wochen ein Storch von 3 bis 4 kg wird.
Alle Eekholter freuen sich jetzt auf den Schlupf des 5. Storchenkükens und der weiteren 31 Storchenjungen, die in Kürze noch erwartet werden.
Zurzeit sind die jungen Störche für die Besucher noch nicht zu sehen, ab Mitte Mai können die Jungstörche in den Nestern am Storchenteich gut beobachtet werden.
Ihr Wildpark Eekholt