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Bemerkenswerte Ausstellungen im Ostholstein-Museum

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(CIS-intern) – (Von Horst Schinzel) – Das Ostholstein-Museum am Eutiner Schlossplatz geht in das neue Ausstellungsjahr mit zwei überaus beachtlichen Ausstellungen. Während die eine dem hier 1955 geborenen, 2013 verstorbenen Maler Michael Arp gewidmet ist, erinnert die zweite Schau an einen vergessenen Abschnitt heimatlicher Kunstpflege: Der Kieler Keramikkultur.

Erinnerung an Michael Arp

Der früh vollendete Maler Michael Arp (1955 – 2013) ist offenbar in der Region noch in guter Erinnerung. Davon zeugen die rund 300 Besucher, die am letzten Sonntag zur Ausstellungseröffnung gekommen waren. Arp wurde in Eutin geboren und hat hier am Johann-Heinrich-Voss-Gymnasium das Abitur abgelegt Ab1976 studierte er in Kiel erst auf das Lehramt, dann Malerei. Sein in diesem Jahr anstehender 60. Geburtstag ist dem Ostholstein-Museum Anlass, gemeinsam mit der Witwe Christin eine Gedächtnisausstellung mit rund – zum Teil noch nie öffentlich gezeigten -100 Werken zu entwickeln (bis 26. April. 2016).
Ein Schwerpunkt bilden Selbstporträts, die die auch die seelische Entwicklung dieses Künstlers verdeutlichen. Arp zählte sich zu den „Norddeutschen Realisten“ und hat ein umfangreiches Oeuvre von Stadt- und Landschaftsbildern hinterlassen. Unter den vielen Malern des letzten halben Jahrhunderts war Arp gewiss kein ganz Großer – eher ein liebenswerter Kleinmeister, der seine Techniken beherrschte. Eutin zeigt es deutlich.
Arp lebte viele Jahre in Grödersby an der Schlei, wo 2009 an Krebs erkränkte und 2013 starb. Zur Ausstellung „Michael Arp – Ein Blick zurück“ ist im Wachholtz-Verlag ein vom Museum herausgegebenes Katalog-Buch mit Beiträgen von Museumsleiterin Julia Hümme, dem einstigen Lehrer Peter Nagel, seinem Freund Friedel Andersen, Thorsten Rodiek und Bärbel Manitz erschienen Ein Buch, das umfassend über den Menschen Michael Arp und dessen Kunst Aufschluss gibt.

Kieler Kunstkeramik

war von 1924 bis 1930 eine Werkstatt, die heute nur noch besonderen Kennern geläufig ist. Um die Bewahrung der Erinnerung an diese Werkstatt und deren Künstler ist besonders das in Pansdorf wohnende Ehepaar Angelika und Joachim Konietzki bemüht – nicht zuletzt aber um deren Künstler. Und hier vor allem um Augusta Kaiser (1895 -1932) und Hedwig Marquardt (1884 -1969) Die beiden Künstlerinnen lebten in einer lesbischen Partnerschaft zusammen und haben überhaupt nur ein Jahr für die Werkstatt gearbeitet. Ihre Hinterlassenschaft ist beachtlich. Davon zeugen die in Eutin gezeigten rund sechzig Arbeiten, die ab kommenden Donnerstag ebenfalls bis 26. April zu sehen sind.
Augusta Kaiser erkrankte 1929 an Krebs und starb 1932. Hedwig Marquardt hatte bereits 1927 den Brotberuf einer Kunsterzieherin ergriffen und lebte nach dem Tode ihrer Partnerin mit einer anderen Frau bis zu ihrem eigenen Sterben 1969 zusammen. Neben diesen beiden Frauen haben für die Kieler Werkstatt mehrere andere Künstler gewirkt, an die ebenfalls in Eutin erinnert wird. Auch zu dieser Schau ist ein Katalog erschienen, zu dem auch ein in England lebender Großneffe Laurence Marsh einen Beitrag geliefert hat.

Fotos
Keramik aus Kiel

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