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Ankommen in Dithmarschen: Kreis koordiniert ehrenamtliche Hilfe für Flüchtlinge

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(CIS-intern) – Dem Aufruf des Kreises zum ehrenamtlichen Engagement für Flüchtlinge sind zahlreiche Dithmarscherinnen und Dithmarscher gefolgt: Rund hundert Gäste besuchten die Informationsveranstaltung „Flüchtlinge in Dithmarschen“ am Montag, 15. Dezember 2014, im Kreishaus in Heide. Dort wurde auch das Internetportal zur Koordinierung der ehrenamtlichen Hilfe vorgestellt.

Landrat Dr. Jörn Klimant begrüßte die Anwesenden: „Ihre Hilfsbereitschaft für die Menschen, die aus den Kriegs- und Krisengebieten zu uns kommen, freut mich sehr. Denn bei den aktuell steigenden Flüchtlingszahlen stoßen öffentliche Institutionen und die Verwaltung auch an ihre Kapazitätsgrenzen. Gemeinsam müssen wir uns überlegen, welche zusätzlichen Möglichkeiten zur Hilfe wir uns erschließen können. Diese Unterstützung müssen wir auch in Netzwerken organisieren, damit die Hilfsbereitschaft nicht ins Leere läuft.“ Außerdem betonte Dr. Klimant: „Dabei setzt Ihr Engagement auch ein gutes Signal für Toleranz, Offenheit und ein friedliches Miteinander in unserer Region.“

Foto: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM)

Damit Flüchtlinge sich in der neuen Umgebung gut zurechtfinden und Deutsch nicht zur Sprachbarriere wird, erhalten sie von Institutionen wie dem Diakonischen Werk Dithmarschen, dem Verein Volkshochschulen in Dithmarschen e.V. sowie von zahlreichen ehrenamtlich Engagierten Hilfe. Allerdings wächst mit der steigenden Flüchtlingszahl auch der Bedarf an Unterstützung vor Ort.

Wie erreicht die Hilfe die Betroffenen? Und wo gibt es bereits welche Unterstützung? Diesen Fragen ging die Infoveranstaltung auf den Grund. Damit möglichst viele Menschen in den Städten, Ämtern und Gemeinden erreicht werden und Hilfsangebote wahrnehmen können, erfordert dies eine flächendeckende und gezielte Koordinierung.

Xenos-Projektleiterin Hülya Altun erklärt: „Wir wollen vorhandene Angebote sichtbar machen und stärken. Und dort, wo es Lücken gibt, wollen wir diese schließen.“

Vielseitiges Engagement: Sprachpaten, Runde Tische und lokale Bündnisse

Es gibt bereits bestehende Angebote, die nach weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern suchen. Darunter sind zum Beispiel die Sprachpatenschaften der Diakonie und die Runden Tische Integration in Brunsbüttel, Heide und Meldorf. Außerdem können sich Einwohnerinnen und Einwohner zu lokalen Bündnissen zusammenschließen. Diese können ihre Hilfe für Flüchtlinge frei gestalten und zum Beispiel einen wöchentlichen Kaffeetreff ins Leben rufen, Sprachunterricht sowie Hausgabenhilfe geben sowie die Flüchtlinge im Alltag bei Behördengängen oder Einkäufen begleiten.

Diese Hilfe wird dezentral von der Kreisverwaltung koordiniert. Die Ausländerbehörde berät und unterstützt die ehrenamtlich Tätigen zum Beispiel bei der Suche nach Treffpunkten und stellt Kontakt zu hauptamtlich im Beratungsbereich tätigen Personen her.

Außerdem hat der Kreis im Internet unter www.integration-dithmarschen.de ein Portal eingerichtet, um die Hilfsangebote und -anfragen zu organisieren. Die Dithmarscherinnen und Dithmarscher haben die Möglichkeit, sich aktiv vor Ort zu engagieren oder Geld für zum Beispiel Dolmetscherinnen und Dolmetscher und bestehende Hilfseinrichtungen sowie Haushaltsgeräte, Kleidungsstücke oder Spielsachen zu spenden. Dafür müssen sie sich auf dem Portal per E-Mail mit Name und Wohnort anmelden. Die ehrenamtlich Tätigen werden dann in eine Gruppe vermittelt, in der sie sich mit anderen austauschen und gemeinsam lokale Hilfsangebote für Flüchtlinge aufbauen können.

Hülya Altun sagt: „Dies ist eine einfache Methode, um sich zu vernetzen, Informationen über lokale Aktivitäten auszutauschen und sich wirksam und zeitnah zu engagieren.“

Weitere Informationen erhalten Interessierte bei der Ausländerbehörde des Kreises Dithmarschen unter der Telefonnummer 0481/97-1030 sowie per E-Mail: auslaenderbehoerde@dithmarschen.de.

Asylbewerberzahlen und Entwicklung

Zurzeit leben in Dithmarschen 584 zugewiesene Personen. Davon befinden sich 459 im laufenden Asylverfahren und 125 Ausreisepflichtige. Laut Zugangsprognose des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wird von einem monatlichen Zugang von 25.000 Asylantragstellern bundesweit ausgegangen. Für Schleswig-Holstein würde dies für den Zeitraum August bis Dezember einen monatlichen Zugang von 1.340 Personen bedeuten. Gemäß der Zuweisungsquote für Dithmarschen (4,9 Prozent) ist mit einem Zugang von monatlich 65 Personen zu rechnen (Prognose für 2014 insgesamt 501 Personen). Tatsächlich hat der Kreis einen Zugang von 368 Flüchtlingen für das Jahr 2014 (2013 waren es 167). Auch für 2015 werden ähnlich hohe Zahlen, eventuell auch mehr Asylsuchende erwartet. Die Zahl der Alleinreisenden nimmt dabei zu und beträgt 50 Prozent.

PM: Kreis Dithmarschen

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