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Konzert in der Rensefelder Kirche

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Datum der Veranstaltung / Uhrzeit
05.06.2016
17:00 - 18:30 Uhr

Veranstaltungsort
St. Fanian - Kirche zu Rensefeld
Bad Schwartau



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Selten zu hörende Instrumente erklingen am Sonntag, 5.
Juni, in der Rensefelder Kirche: Viola da gamba, Cembalo und
Doppelharfe. Das Duo Nina Lehniger (Viola da gamba) / Carsten Lohff
(Cembalo und Harfe) entführt seine Zuhörer in die ferne, faszinierende
Zeit des französischen Absolutismus.
Ab 17 Uhr erwartet die Zuhörer in der St. Fabian- und St. SebastianKirche zu Rensefeld ein Programm aus abwechslungsreichen Stücken
der „klassischen“ Periode der Viola da gamba: Frankreich zu Beginn des
18. Jahrhunderts mit Marin Marais, François Couperin und anderen. Zu
den Titeln dieser sogenannten pièces de caractère – darunter etwa „Le
Labyrinth“, „Fête champêtre“, „Les voix humaines“ und „Le Rossignol en
amour“ – wird es kurze Erläuterungen geben. Der Eintritt ist frei. Es wird
um eine Kollekte zur Deckung der Kosten gebeten.
Carsten Lohff hat als Cembalist Weltruf und tourte unter anderem mit dem
Ensemble „Cantus Cölln“ durch die ganze Welt. Seit einigen Jahren hat er
sich neben dem Cembalo der Barock-Harfe gewidmet.
Besonders die Viola da gamba, aber auch Cembalo und Harfe galten im
Frankreich des 18. Jh. als Inbegriff aristokratischer Instrumente. Die Viola
da gamba wurde für ihren „noblen“ Klang gerühmt und erlebte ihre
Blütezeit in einer höfischen Kultur, deren Stil und einzigartige
Prachtentfaltung in ganz Europa zum Vorbild wurde: der Hofhaltung des
„Sonnenkönigs“ Louis XIV. und seines Nachfolgers Louis XV.

Hier in Versailles wurde zu den königlichen Soireen und anderen
Anlässen Kammermusik aufgeführt, zu der die besten Musiker
Frankreichs versammelt waren: Marais, Couperin und andere. Es
entstanden neben Suiten – also Folgen von Tanzsätzen (Tanz war die
große Leidenschaft Ludwig des XIV.) – auch die sogenannten
„Charakterstücke“ (pièces de caractère): kurze, bildhafte Musikstücke, bei
denen oft schon der Titel auf einen programmatischen Inhalt verweist,
etwa „Die Träumerin“, „Ländliches Fest“, „Die verliebte Nachtigall“ usw.
Diese Stücke dienten der Unterhaltung und haben bis heute nichts von
ihrer Wirkung eingebüßt.
Die Ausführenden sind international gefragte Meister ihres Faches, auf
zahlreichen CDs vertreten und bei nahezu allen europäischen Festivals
für Alte Musik schon zu Gast gewesen. Wichtige Impulse erhielten sie von
Lehrern wie Jordi Savall und Gustav Leonhardt. Carsten Lohff ist heute
selbst Professor für Historische Tasteninstrumente an der
Musikhochschule in Bremen. Von dem Duo erscheint demnächst die erste
gemeinsame CD-Produktion „Esprit und Empfindung“, in der die
„geistreiche“, hochvirtuose französische Musik für Viola da gamba (wie sie
im Rensefelder Programm erklingt) der „empfindsamen“ deutschen Musik
aus dem Umkreis Friedrichs des Großen gegenübergestellt wird.
Eine Besonderheit des Konzertes am 5. Juni besteht darin, dass neben
dem Cembalo auch die aus Italien stammende „arpa doppia“ (deutsch:
Doppelharfe) verwendet wird: eine mehrreihige Harfe, über deren
Spieltechnik fast nichts überliefert ist und die heute nur wenige Musiker
beherrschen. Man weiß, dass am französischen Hofe auch Harfenisten
beschäftigt waren. Der geheimnisvolle, zarte Klang dieses Instrument
verschmilzt mit dem edlen Ton der Gambe zu einem außergewöhnlichen
Klangerlebnis.

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